nicht müde werden sondern dem wunder leise wie einem vogel die hand hinhalten. (hilde domin)

Mittwoch, 25. September 2013

herbst

hallo herbst, da bist du ja!

es tut mir leid, daß ich in den letzten zweidrei wochen über kälte und regen gejammert habe. das war doch nicht gegen dich gerichtet. dein bruder sommer war bloß ein bißchen voreilig im hintersten wetter-eck verschwunden und hatte dieses nasskalte grau an seiner statt zurückgelassen. das passte so gar nicht, und als ankündigung für dich fand ich das auch höchst unpassend.

aber nun bist du ja da, hast morgendunst mitgebracht und die sonne, die ihn vertreibt. die ersten bunten blätter gibt es (viele kanadische ahörner vor dem orangenen baumarkt - ob das absicht ist, farbkonzept der kette?), blüten, mildes licht, spinnwebfäden und reife äpfel. birken und linden legen gelbe teppiche auf die wege, die wiesen beginnen zu welken und werden matter, und das ist genau eine meiner lieblingsfarben: septembergrün nenne ich sie, denn nur im späten september gibt es dieses grün (das mag auch an diesem besonderen licht liegen). die nachbarn machen abends ein feuer an im ofen, und dann zieht der duft von holzfeuer durch die luft *hach*. das mag ich so gern, dafür mach ich das schlafzimmerfenster extra weit auf, um mit diesem geruch zu schlafen. tags kann ich wieder barfuß in meine schuhe schlüpfen, werfe die strickjacke von mir und krempel die ärmel hoch, und für die nacht sträube ich mich nun nicht mehr gegen eine wärmflasche im bett.

jetzt passt wieder alles zueinander, da du endlich da bist, herbst.
willkommen, und bleib doch eine weile!

1 Kommentar:

  1. Das hast du schön geschrieben der Herbst bleibt bestimmt noch eine weile .Liebe Grüße Galina

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