nicht müde werden sondern dem wunder leise wie einem vogel die hand hinhalten. (hilde domin)

Montag, 30. März 2015

urlaubsreif

ich bin so beansprucht von lauter "was ich noch alles tun muss", sowohl was die hausrenovierung angeht als auch die bevorstehende woche urlaub und zusätzlich zwei frühlingsprojektwochen ende april bei der arbeit, daß ich heute zur arbeit gefahren bin, obwohl ich schon urlaub gehabt hätte. ich war wirklich felsenfest davon überzeugt, erst ab donnerstag urlaub zu haben. ich bin dann heute da geblieben, habe kolleginnen unterstützen und dinge regeln können fürs projekt. der urlaubstag wird mir natürlich gutgeschrieben. das war ein doppeltes geschenk: meine arbeitskraft heute als geschenk für die kollegInnen und mein nun unerwartet morgen beginnender urlaub als geschenk für mich.

und am sonntag haben wir die zeitumstellung verschlafen. das wäre nicht weiter schlimm gewesen, wenn nicht herr siebensachen zum frühdienst um 7.00 hätte erscheinen sollen... so war er dann um 8 da.

den morgigen tag werden wir nun mit vereinten kräften dem haus widmen und am mittwoch dann unsere siebnesachen packen, um für eine woch nach frankreich zu fahren. frankreich! da war ich früher jedes jahr, nun aber aus familiären gründen (aka italiener geheiratet) seit bestimmt 17 jahren nicht mehr. wir nehmen noch die "abf" der großen tochter mit. ich freu mich sehr!

Sonntag, 29. März 2015

5 besonderheiten der woche

worüber ich in der vergangenen woche dankbar, glücklich oder einfach nur froh war.
angelehnt an die friday fives von frau buntraum.

* nach dem schrecklichen flugzeugabsturz bin ich einfach nur froh, meine familie heil und gesund hier bei mir zu haben. wie leicht kann zb auch ein zug entgleisen, haben der mann und die jüngste doch grad eine zughin- und rückreise hinter sich gebracht.

* dankbar bin ich für schleifbänder mit der körnung 24. ja, das ist mega grob, ein dreitagebart ist samt dagegen *lach*. nur mit dieser extremen körnung war es möglich, die holzdielen im elternzimmer von lack, kleber und zT textilresten der ehemals aufgeklebten teppiche zu befreien. jetzt ist das zimmer wie verwandelt!

* wunderbar, dass die beiden geigenmädchen beginnen gemeinsam zu musizieren! die große bringt der mittleren den anfang von pachelbes kanon bei, und dann schweben für kurze zeit wunderbare klänge durch unsere räume. noch schief und ungelenk, aber so schön!

* so erschöpft ich bin von all der renoviererei, bin ich auch dankbar, daß ich das alles überhaupt kann. also einerseits technisch, aber auch und vor allem kräftemäßig. der mann hängt da grade eher in den seilen, drei wochen kur senken die schaffenskraft doch erstmal deutlich. und dann muß er auch noch nahezu jeden tag arbeiten gehen... irgendwie hatte ich mir seine rückkehr als erleichterung vorgestellt, hatte mir ausgemalt, wie wir abwechselnd oder gemeinsam im haus schaffen und damit berge versetzen. hm. naja, wird schon.

* und gerade jetzt in diesem moment bin ich dankbar für die möglichkeit einer warmen, reinigenden dusche. ich fühl mich so bääääh, holzstaub in allen poren, struppige haare, die neue frisur (ich war mittwoch bei der friseurin) ruiniert *kicher*.

Freitag, 27. März 2015

hilfe! dringende frage zum bodenabschleifen

tag 4 vom abschleifen der holzdielen im neuen haus.
nach einer gewöhnungszeit an die megamaschine (klick) klappte es dann gut, und die verwandlung der räume konnte beginnen. hach, wird das schön! es ist echt viel arbeit und wahnsinnig laut und anstrengend, aber egal.


 ein kleiner vorgeschmack:
das eine dachzimmer
das andere dachzimmer mit flur
elternzimmer. hier war nicht nur lack auf den dielen, sondern vollflächig kleber.
nun haben wir aber ein großes problem: die ränder. für heute hatten wir uns einen rand-und kantenschleifer ausgeliehen, mit dem wir aber überhaupt nicht zurechtkamen, alles paar sekunden ging ein neues schleifblatt kaputt. wir haben ihn schnell wieder zurückgebracht. ein versuch mit dem schwingschleifer war nicht so erfolgversprechend, da wären wir nächstes jahr noch dran. habt ihr einen guten tip? irgendwie muß das zeugs doch auch am rand abzukriegen sein. ich danke euch schonmal im voraus!

Montag, 23. März 2015

5 besonderheiten der woche

worüber ich in der vergangenen woche froh, dankbar oder einfach nur glücklich war.
angelehnt an die friday fives von frau buntraum.

* ich beobachte mit stiller freude und dankbarkeit, wie sich die mittlere tochter vorsichtig auf ihre therapie (wg. selektivem mutismus) einläßt. wie ein schneckchen, das endlich seine fühler aus dem häuschen streckt.

* ich freue mich über jeden kleinen renovierungsfortschritt, auch wenn es immer noch nach baustelle aussieht.

* die vorfreude auf die rückkehrer aus der kur. herrn siebensachen hat mir dann ja doch gefehlt, der alte halunke, und zwar nicht nur wegen seiner tatkräftigen mithilfe beim renovieren. und das kleinste siebensächelchen bringt wieder sprudel und wirbel und geräusche mit ins haus (nicht daß es hier je still wäre, aber leiser war es in den drei wochen schon).

*  und dann ist er wieder da, und ist so ganz da wie schon lang nicht mehr und wir freuen uns auch nach 16 jahren noch aneinander *hach*. nur müde war ich samstag, weil ich nachts ständig wach geworden bin wegen all der verschlungenen arme und beine *räusper*

* und nochmal herr siebensachen: die kur hat ihm richtig gut getan, er hat sich auf einiges einlassen können und bringt neue impulse für sein leben mit (vor allem vollwerternähurng und yoga). eeeeendlich, möchte ich sagen, freu mich aber einfach darüber daß es jetzt so ist.

Donnerstag, 19. März 2015

vom renovieren

in den letzten (fast) drei wochen war herr siebensachen nicht zuhause, sondern in vaterkindkur mit der jüngsten tochter. in der zeit habe ich mich - manchmal mit hilfe der beiden größeren töchter - um unser zukünftiges zuhause gekümmert. irgendwie war ich annähernd täglich dort, und jedesmal dachte ich: "wie jetzt, das sieht doch immer noch wie ne baustelle aus. was hast du hier denn eigentlich die ganze zeit getan?????"

um mir das zu verdeutlichen, will ich es hier aufschreiben.

angefangen hat es am montag vor zwei wochen (2. 3.), als die entrümpler dagewesen waren und sämtliche alte teppichböden rausgerissen und entsorgt hatten sowie die kiefernholzverkleidung im dachgeschoss von decke und wänden (die war nach kiefernart stark nachgedunkelt und war nicht wirklich hübsch. wir hätten sie auch anstreichen können, doch um zu sehen, in welchem zustand die wände darunter sind, wurde die verkleidung entfernt).

das haus sah dann so richtig schlimm nach baustelle aus. obendrein habe ich dann in küche und unterem flur und treppenhaus die tapeten von den wänden gekratzt. sie waren alt und zt kaputt und sowieso wollen wir dort einfach nur gestrichenen, lasierten putz an den wänden haben. immerhin zeigte sich unter den nun nicht mehr vorhandenen teppichen zwar gestrichener, aber intakter dielenfußboden. yeah!

mühsam nährt sich das eichhörnchen. das tapetenabkratzen dauert tagelang. morgens bereite ich den großen mädchen mittagessen vor, von 9 bis 15 uhr gehe ich arbeiten, danach gehe ich einzwei stunden ins haus. wasser auf wände und decken, einweichen lassen und dann kratzen. manchmal gehen große streifen ab, manchmal läßt sich jeder quadratzentimeter bitten.
gräßliche alu-haustüre, nicht zu ändern...
am samstag helfen die mädchen, eine freundin der großen ist dabei und zu dritt rücken wir der kellertreppenwand zuleibe. die war mit abwischbarer ziegeloptiktapete beklebt. in einer stunde schaffen wir zu dritt die ganze wand. tschakka! am tag darauf töne ich einen rest wandfarbe leicht ab und streiche die wand. der kellerabgang ist nun hell und freundlich.

die trockenbauer kommen, stellen den flur voll und beginnen, im dachgeschoss die wände mit rigips zu verkleiden. das dauert ein paar tage, während derer ich dann und wann weiter an den küchen- und flurwänden arbeite. risse und löcher verputzen, kleister- und farbreste abwaschen. in der küche wird die zweite wand gefliest (dieser streifen über der arbeitsfläche). am wochenende pinsele ich in wohn- und schlafzimmer die fleckigen stellen mit weißer farbe über, tapeziere mit hilfe der großen tochter und ihrer freundin im großtochterzimmer ecke und einen streifen an der decke und beklebe schonmal eine ganze ladung verteilerdosendeckel mit tapete und male sie an.

ich fahre zum baumarkt und kaufe kleister und tapete sowie zwei lange bretter, um mit den vorhandenen böcken einen tapeziertisch zu haben. die normalen tapeziertische gehen so schnell kaputt, auf diese weise ist es billiger und langlebiger. außerdem fahre ich zum naturfarben-und bodenladen, lasse mich dort beraten und bestelle dort - nach einer zusätzlichen internetsession auf der homepage von kreidezeit  - grundierung, isolierfarbe, leimfarbe und streichputz. ich schrubbe weiter an den wänden rum und liege nachts bis 2 uhr wach vor sorgen ob des zeitplanes. der schornsteinfeger kommt mittwoch sehr früh und begutachtet den kamin: juchu, wenn wir die kabel daraus entfernen, dürfen wir einen ofen anschließen! (das werden wir zwar vorm einzug nicht mehr schaffen, doch egal, im sommer brauchen wir keinen ofen.) am freitag kommen die trockenbauer ein letztes mal zum schleifen der wände. das erledigen sie leider ohne absaugung und mit geöffneten türen, so daß das gesamte dachgeschoss und die obere treppe voller gipsstaub liegt. beim versuch dies zu beseitigen, schrotte ich beinahe den nagelneuen staubsauger. als endlich alles fertig ist, ist schon wieder wochenende. ich spritze die ritzen zwischen den rigipsplatten mit acryl b und beginne - zwischen chorproben und aufführung - das erste dachzimmer zu tapezieren. aber zwischendurch sitze ich draussen und genieße das schneeglöckchenmeer im wilden gärtchen!

in der dritten woche tapeziere ich weiter, mal allein, mal mit hilfe einer freundin, die mit dem besen die tapete an der decke hält, während ich schiebe und klebe und schneide (danke, j.!). tapezieren mag ich gern: erst das geschnippel und gekleistere, dann das kleben und der großartige effekt: es sieht aus wie ein bewohnbares zimmer! zwar haben die dachzimmer viele kleine flächen wegen der schrägen und gauben, aber es ist ein sehr befriedigendes puzzelspiel. zum baumarkt: mehr kleister, mehr tapete. heute dann hatte ich die große tochter zum besenhalten gebeten, aber dazu kam es dann doch nicht infolge pubertärer unlust/maulanfall/türenknallen. bis auf 6 bahnen an einer zimmerdecke habe ich die dachzimmer jetzt fertig! am wochenende kann also endlich das streichen beginnen.

morgen abend kommen herr siebensachen und die jüngste wieder. für nächste woche habe ich eine bodenschleifmaschine reserviert, damit wir unsere freien zeiten abwechselnd mit schleifen verbringen können. ich bin sooo gespannt, wie das klappt und wie es dann aussieht! ich freu mich so auf die holzböden.

nach dem schleifen haben wir dann noch ein paar tage zeit zum ölen und dann fahren wir eine woche weg. eigentlich bräuchten wir die zeit hier vor ort, aber das haus in der normandie war gebucht, bevor wir vom neuen zuhause wußten. tja. nehmen wirs eben zum ausruhen vorm umzug. danach haben wir dann fast zwei wochen zeit, den ganzen verbliebenen rest (evtl zuende streichen und lasieren) inklusive kistenpacken zu erledigen. außerdem muß unsere küchenbank gekürzt werden, damit sie in die neue küche passt.

seit ich wieder den überblick habe und es realistisch ausschaut, kann ich auch wieder gut einschlafen. nur genug schlaf bekomme ich nicht, denn alles was tags keinen platz findet mach ich dann abends bis spät... so wie jetzt.

Samstag, 14. März 2015

5 besonderheiten der woche

worüber ich in der vergangenen woche froh, dankbar oder einfach nur glücklich war.
angelehnt an die friday fives von frau buntraum.

* als der staubsauger vor lauter gipsstaub mit kaputtem beutel doch keinen motorschaden davontrug, fiel mir ein stein vom herzen.

* die aufführung 'meines' chores war wirklich gelungen, und auch wenn mich die anspruchsvolle miesepetrigkeit des chorleiters etwas nervt, hat mich sein zufriedenes, leises nicken nach jedem lied doch sehr gefreut.

* nette, liebevolle sms's vom an der nordsee kurenden herrn siebensachen nebst jüngster tochter freuen mich immer wieder. an einem abend haben wir eltern sogar eineinhalb stunden telefoniert, so viel reden wir sonst selten miteinander.

* tolle telefonberatung bei der firma kreidezeit (bauphysikalisch sinnvolle, volldeklarierte naturfarben und putze), per rückruf kurz vor freitags-feierabend.

* und immer wieder freue ich mich über die tollen großen töchter. über ihre selbständigkeit, ihre bereitschaft zusammenzuhalten und mir zu helfen, über ihre ideen, ihre witzigkeit, ihre zuneigung. diese drei wochen, in denen der mann und die jüngste nicht da sind, haben unser leben sehr entzerrt. ich bin erstaunt, wie einfach es so zu dritt ist und gespannt, wie es nach der rückkehr der anderen wird.

Freitag, 13. März 2015

so ein tag

mein freier freitag.

am vormittag husche ich ins haus und beginne, die wände weiter zu bearbeiten. löcher und ritzen verspachteln, wände von kleister-und farbresten befreien (= abwaschen), damit die grundierung danach gut in die wand eindringen kann. der trockenbauer kommt und schleift im dachgeschoß die verspachtelten gipskartonplattenübergänge. leider hat er keine absaugung am gerät (und keinen atemschutz im gesicht) und macht auch nicht die türen zu, deshalb ist nachher das ganze dachgeschoss und der halbe 1.stock voller gipsstaub. er hat noch gefegt, also spuren in den gipsstaub gemacht. haha. ich könnte kreischen.

beim versuch, den gipsstaub aufzusaugen, schrotte ich beinahe den neuen staubsauger, weil die tüte kaputt ist und beinahe der staub bis in den motor dringt. glück gehabt, aber mangels neuer tüte weiter gipsstaub im dachgeschoss.
das wändeabwaschen ist zwar langwieriger als gedacht, das zeugs geht aber gut von der wand ab. ein paar qm schaffe ich, dann rufen mich die mittagsglocken nach hause.

bißchen einkaufen, essen zaubern, mit den beiden großen und einer freundin zu mittag essen. in ruhe einen caffè trinken, mit der 10jährigen plaudern, ihr beim geigeüben zuhören. aufräumen, fegen (wei die saugertüte fehlt), wäsche aufhängen. das telefon klingelt, eine freundin beordert die tochter nach draussen. ich nutze die gelegenheit und sause in den baumarkt, um neue staubsaugertüten und grundierung zu kaufen. danach geht die tochter zur geigenstunde, ich mache mich sauber und packe meine chorsachen ein, ebenso wie diverse übernachtungsdinge für die töchter. dann sammle ich die tochter bei der geigenlehrerin ein und bringe sie zur freundin, wo die große tochter schon zu fuß hingegangen ist (praktischerweise sind die beiden mit schwestern befreundet). von dort fahre ich direkt zur generalprobe. und im gegensatz zur letzten chorprobe am montag (die ein desaster war), klappt es in der klosterkirche ganz wunderbar. die akustik ist großartig, die schönsten momente sind die drei sekunden nach einem lied, wenn der klang im gewölbe nachhallt. hach, was würd ich uns morgen gerne zuhören! (ihr könnt das: um 17 uhr in der klosterkirche beyenburg.)

mit kalten füßen (ungeheizte kirche) fahre ich nach hause, wo mich kein mensch erwartet. das erste mal seit 15 jahren übernachte ich allein in meinem zuhause. a.llei.ne. im moment fühlt es sich normal an, denn spätabends ist es hier immer still und ich bin oft ohne gesellschaft, wenn der mann spätdienst hat. aber morgen früh wird es sehr seltsam sein. trotzdem werde ich es genießen, besonders das langsame aufwachen, ohne daß jemand was von mir will oder ich irgendwas muß. und danach gehts dem gipsstaub mit neuem mut und frischen staubsaugertüten an den kragen!

schlaft gut.


Donnerstag, 12. März 2015

endlich

seit wochen spitze ich morgens und abends die ohren, heute war es endlich soweit: der erste amselgesang (klick) war zu hören. jetzt kommt der frühling!


Sonntag, 8. März 2015

sonntagsfreuden: pommestüte

auf der baustelle.
die beiden großen und 3 freundinnen haben mich begleitet, sitzen auf der terrasse, üben den text fürs klassenspiel, spielen kniffel, plündern die baustellenfuttervorräte und helfen mir, wenn ich bedarf habe (zb beim decke tapezieren, saugen und pinseln). als sie nach stunden keine lust mehr haben, ziehen sie los, machen sich bei uns zuhause backofenpommes, rollen sich dafür tüten aus zeitungspapier, ziehen wieder los, klettern auf die papiercontainer, mümmeln da die pommes und genießen den frühlingsbeginn.

lauter pippi langstrumpfs *hach*.

und ich so:

Samstag, 7. März 2015

5 besonderheiten der woche

worüber ich in der vergangenen woche froh, dankbar oder einfach nur glücklich war.
angelehnt an die friday fives von frau buntraum.

* daß wir den umzug der eltern ins pflegeheim trotz starker widerstände bewerkstelligen konnten.

 * für verständnis und kooperationsbereitschaft bei der arbeit bin ich unendlich dankbar. wenn ich nicht am mittwochmmorgen meinen freitagsdienst auf mittwoch hätte legen können, wäre die ganze umzugsaktion nicht möglich gewesen.
 
* mit den beiden großen töchtern und zwei übernachtungsfreundinnen bis nach 21.30 uhr am küchentisch zu sitzen, kniffel zu spielen und dabei lachen und albern, als wär ich eine von ihnen.

* für das vorwärtskommen im haus - auch wenn ich selbst grad nicht viel machen kann, die handwerker sind sehr fleissig. ende der nächsten woche werd ich überall streichen können!
 
* über das wiedererwachen der natur: das licht, die wärme und die ersten vorwitzigen blüten und blätter.

Freitag, 6. März 2015

rabentochter?

ich habe heute meine mutter ins pflegeheim gezwungen.

das klingt schlimm und war auch so.

als wir am vormittag dort ankamen, sprachen wir erstmal mit ihrem einigermaßen dementen mann und erklärten ihm mindestens 7 mal , daß er jetzt endlich ins soundso-heim umzieht. dann kam sie - im rollstuhl - dazu und verweigerte den umzug. alles erklären, bitten und argumentieren half nicht, sie drehte und wand sich, wurde immer sturer und beschimpfte uns zT aufs wüsteste. zum glück ließen wir uns nicht beirren und blieben standhaft, bis sie nach stunden nachgab - wir mußten standhaft bleiben, denn es gibt aus verschiedenen gründen einfach keine alternative zu dieser unterbringung. wir sind ja schon seit über einem halben jahr zu sechst mit den beiden und ihrer wohnsituation befasst und haben uns wirklich intensiv bemüht. und das neue heim ist definitiv das beste am platz - ich empfand dort heute eine durchaus behagliche, gemütliche atmosphäre. aber es ist eben ein pflegeheim, und das behagt ihr nicht. endstation und so, denk ich mal. es ist aber die letzte chance auf ein halbwegs würdiges leben vor allem für ihren mann, der dort begleitet leben kann, statt in eine geschlossene demenzstation zu müssen.

auf der rückfahrt hab ich erst so richtig die anspannung gespürt - als sie von mir abfiel und ich erstmal weinte. all diese beleidigungen und schmähungen und auch bruchstückhafte erinnerungen an kinder- und jugendzeiten - das versuche ich jetzt loszuwerden. loszulassen.

und ich bin stolz auf uns geschwister (+ familien), daß wir das geschafft haben!
ja, rabentochter, rabenkinder.
kümmern sich, auch wenn sie sonst nix mehr mit den 'alten' zu tun haben.

(ergänzung zu meinem verständnis des begriffes 'rabentocher':
 Wikipedia:
"Rabenmutter...
Der Ausdruck geht auf die Beobachtung zurück, dass junge Raben ähnlich wie junge Stare nach dem Verlassen des Nestes am Boden sehr unbeholfen erscheinen und als zu früh sich selbst überlassen beurteilt wurden. Junge Raben sind zwar Nesthocker, verlassen aber vor Erlangen der Flugfähigkeit aus eigenem Antrieb das Nest. Geläufig ist der Begriff seit Luther, der das Alte Testament (Buch Hiob, 38, 41) übersetzte und entsprechend interpretierte.[3] Auf diesen Hintergründen kam es zu den Begriffen „Rabeneltern“ und „Rabenmutter“; es ist aber ein Trugschluss, dass Raben keine fürsorglichen Eltern seien. Die Elternvögel füttern die bettelnden Jungvögel tatsächlich einige Wochen lang und warnen und schützen ihre Jungen vor Feinden..." )

Mittwoch, 4. März 2015

prallvolle tage

mein leben ist grad gut voll mit kindern, haushalt, arbeit, hausrenovierung und umzugsplanung. das ganze ohne mann und jüngstes kind, was bedeutet, daß logistik und versorgung allein in meiner hand liegen. die beiden verbliebenen kinder sind aber ganz toll und regeln an drei tagen in der woche mittags alles eigenständig zuhause, solange ich bei der arbeit bin: entweder sie wärmen sich vorbereitetes essen auf oder sie zaubern sich selber was, kümmern sich um ihre schuldinge und denken an ihre termine. ich sag ihnen jeden tag, wie toll sie sind und wie sehr sie mir damit grad helfen. zum tagesabschluß sitzen wir dann auf jeden fall gemeinsam in der küche, erzählen, kichern und kniffeln.

doch ich hätte nicht gedacht, daß es noch voller geht. geht aber.

gestern kam die nachricht, daß - endlich - zwei plätze im pflegeheim frei sind für meine mutter und ihren mann (ich schreibe das immer so getrennt, weil ich ihn nie als vater empfunden habe, obwohl wir 5 jahre unter einem dach gelebt haben. seine 3 kinder - wir waren eine frühe patchworkfamilie - hingegen habe ich immer als geschwister empfunden.). weil das dringend nötig ist und gerade noch zum rechten zeitpunkt kommt, bevor die situation komplett eskaliert, müssen wir die beiden also diese woche umziehen. wir: in hannover, osnabrück, köln, haan, wuppertal und eifel. zwei brüder sind arbeitstechnisch weit weg gebunden, eine schwester will nicht. bleiben drei. eine macht den hintergrundservice, viele telefonate und checkereien, der verbleibende bruder und ich haben uns den freitag freigeschaufelt und werden das nun durchziehen. (umzug heißt erstmal "nur", daß die beiden alten leute mit ihren persönlichen dingen und etwas kleinmöbeln an den neuen ort gebracht werden. was an größeren möbeln noch möglich ist, werden wir später in ruhe machen.)

so erledigte ich heute morgen zwischen 7.40 und 8.45 folgendes: frisches essen kochen (pilaw mit möhren und erbsen), mich waschen und anziehen (oh stimmt, muss ja auch sein ;-) ), mit dem pflegeheim ausführlich telefonieren, mit dem neuen vermieter telefonieren und eine erlaubnis einholen, zur baustelle im haus fahren und mit den handwerkern reden. äußerlich entspannt, innerlich hochdruck. als ich danach um 9.05 bei der arbeit ankam, hatte ich das gefühl, mich jetzt erstmal ausruhen zu können - dabei ist die arbeit sonst das anstrengendere vom tag.

auf dauer geht das nicht. zum glück ist mit dem wochenende auch ein ende dieses intensiveinsatzes in aussicht. ich schaffe das zwar alles gut, aber abends abzuschalten ist fast nicht möglich. gestern abend hab ich mir dann einen schlummertrunk weißwein genehmigt - ein großes glas in 5 minuten -, das entspannt großartig und schlagartig und ich habe tief und gut geschlafen, ohne heute morgen schwierigkeiten zu haben. sowas darf mensch ja eigentlich nicht schreiben, aber als notlösung funktioniert das ausnahmsweise gut. es besteht aber keine gefahr, daß das zum dauerzustand würde, gebranntes kind und so...

und nun schnapp ich mir schnell noch ein paar stunden schlaf!

Sonntag, 1. März 2015

das geheimnis der tomatensauce

(das könnte jetzt auch der titel eines lukullischen krimis sein, denk ich grade so...)

seit ein paar monaten esse ich größtenteils vegan. ich hatte schon lange damit geliebäugelt, weil ich diese ernährungsweise nachhaltig und zukunftsweisend finde. weil aber meine familie gern auch mal fleisch und wurst isst, habe ich mich auf einige vegane mahlzeiten pro woche beschränkt (was ja immerhin auch schon mehr als nichts ist). käse und eine fleischmahlzeit pro woche hab ich aber immer noch gegessen. dann kam die arthrose-diagnose, und im zuge der suche nach handlungsmöglichkeiten stieß ich darauf, daß übersäuerung zum knochen- und knorpel-abbau führt. ein wichtiger faktor der übersäuerung ist tierisches eiweiß. da war der schritt zum (größtenteils) veganen essen ein leichter. nun koch ich also immer vegan, die anderen essen fröhlich mit, tun sich aber genauso gerne käse und wurst aufs brot, und wenn ich mittags nicht da bin, kocht herr siebensachen auch mal mit fleisch oder fisch. was aber inzwischen in der veganen variante alle lieben, das ist 'meine' vegane bolognese. ja, sogar der italiener im hause wünscht sie ausdrücklich!

nach einigen experimenten mit dem eiweißanteil der bolognese (tofu, sojaschnetzel, seitan, linsen) bin ich auf dem blog 'gourmandises végétariennes' auf die idee gestoßen, sonnenblumenkerne zu benutzen. das fand ich sehr genial, weil sonnenblumenkerne ja immerhin in europa wachsen, also einigermaßen regional angebaut werden. (die massenhafte sojabohnenproduktion in asien für den europäischen markt finde ich wirklich zum gruseln, wenn daneben den einheimischen menschen das lebensnotwendigste fehlt.)

sonnenblumenkerne also. ich nehme für eine familienportion (5-6 personen) bolognese 100g geschälte (bio)sonnenblumenkerne und häcksele sie einmal durch. das ergebnis sieht ziemlich fein aus, das ist aber ok so. dann gieße ich kochendes wasser drauf, bis ca. einen zentimeter über die kerne, und gebe einen esslöffel sojasauce dazu. das soll jetzt ungefähr eine stunde quellen. es darf auch länger sein, bringt meiner meinung nach aber nicht viel. danach gieße ich den übriggebliebenen sud ab (aber nicht weg!) und verwende das eingeweichte geschredderte wie hackfleisch. also: gehackte zwiebel anbraten, die kerne dazu und kräftig schmurgeln. sie bräunen nicht so recht, aber das macht nix. ich gebe gern ein bißchen getrockneten stangensellerie dazu, weil ich meist keine gemüsebrühe verwende ind er sellerie enthalten wäre. dann gehackten knoblauch dazu, je einen esslöffel oregano und basilikum, etwas weiterbraten. einen esslöffel sojasauce, etwas salz oder gemüsebrühenpulver dazu, und dann zwei esslöffel tomatenmark. braten und rühren. dann mit dem abgegossenen sud aufgießen und eine flasche tomatenpassata dazu. ein bißchen parikapulver darf durchaus auch sein, mild oder scharf je nach vergnügen. aufkochen, rühren, und auf kleiner flamme eine halbe stunde oder länger schmurgeln. immer wieder sachte umrühren. beim letzten abschmecken kommt der trick: probiert jetzt mal die sauce, fügt dann ein löffelchen milde süße hinzu (rohrohrzucker, akazienhonig oder agavendicksaft), rührt gut um und probiert nochmal. na? die süße dämpft die säure der tomaten ganz stark und macht die sauce fein und 'rund'. und das ist - mit der sojasauce - auch schon das geheimnis meiner bolognese (die wir zu pasta aller art verwenden, auch für lasagne).

vor ein paar tagen las ich in einem produktheftchen der firma lima etwas sehr interessantes über die geschmacksrichtungen und das würzen. ich zitiere das einfach mal:

"Die primären Geschmacksrichtungen süß, salzig, bitter und sauer sind allgemein bekannt. Neben diesen vieren gibt es noch eine fünfte primäre Geschmacksrichtung, die Europäern weit weniger geläufig ist: umami.
Umami, japanisch für angenehm, ist ein essentieller natürlicher Geschmack, der alle natürlich vorhandenen Geschmacksrichtungen eines Gerichtes verstärkt. Umami verleiht einem Gericht das gewissen Etwas. Definiert wurde diese Geschmacksrichtung bereits 1908 durch den Japaner Kikunae Ikeda. Umami begegnet Ihnen zum Beispiel in Sojasauce und Miso..."

diese information erklärt mir, warum ich zum würzen so gerne sojasauce (shoju - aus soja und weizen - oder tamari - nur aus soja) verwende, ohne daß ich den ihnen eigenen geschmack hinterher herausschmecken will. denn bolognse mit dem puren geschmack von sojasauce, das ginge gar nicht. es schmeckt aber tatsächlich überhaupt nicht heraus, sondern verbindet sich sehr harmonisch. und dann noch das löffelchen süße...

lasst euch gut schmecken, was ihr auch kocht!