nicht müde werden sondern dem wunder leise wie einem vogel die hand hinhalten. (hilde domin)

Samstag, 10. Mai 2014

vom schaffen

schon wieder regnet es.
gefühlt sogar immernoch, obwohl ich genau weiß, daß das wetter zwischenzeitlich besser war, trockener und auch mit sonnigen abschnitten.

für heute hatte ich mir jedenfalls einiges anders vorgestellt und fühlte mich vom regen richtig ausgebremst. ich wollte laufen und nach dem einkauf in den garten und dort die erbsenbabys einpflanzen (denn heute ist der letzte fruchttag in der pflanzzeit nach den aussaattagen von maria thun, also optimal für erbsen). klettergerüste wollt ich ihnen bauen, und dann geflinkere aufhängen, um die naschkatzen vögel abzuschrecken.

stattdessen regnete es am stück, und zwar so, daß mensch beim besten willen nicht draussen arbeiten konnte, ohne patschnass zu werden. und ganz anders als letzte woche, als ich den regen und die daraus resultierende drinnenzeit genossen habe, war ich nölig und unzufrieden, kramte hier und da, ohne wirklich etwas zu tun, las zuviel im internet und bewunderte die kinder, die einfach endlos spielten, ohne sich vom wetter beeinflussen zu lassen, denn auch sie hatten heute eigentlich anderes vor. immerhin schaute ich oft genug aus dem fenster, um um halb vier zu bemerken, daß der regen dabei war aufzuhören. also schnell in die laufklamotten gesprungen, die kinder gescheucht und dann raus! wenigstens ein bißchen bewegen. das tat auch wirklich gut (die kinder bogen zum spielplatz ab, als ich in den wald lief), und als wir nach einer knappen dreiviertelstunde wieder zuhause waren, fing es wieder an zu regnen...

so arg zufrieden bin ich trotzdem nicht, wenn ich vermutlich auch vom ganzen beinahe-nichts-tun recht ausgeruht bin. ich liebe es einfach zu sehr, mit meinen händen dinge zu tun, sichtbares in die welt zu setzen, zu schaffen, wie die schwäbin sagt. die bin ich nicht, doch den ausdruck "schaffen" finde ich großartig, er betont für mich das kreative am tätigsein, hat was von schöpfung, von er-schaffen. das gefühl der befriedigung, die mich durchströmt, wenn ich etwas sichtbares fertiggestellt habe, genäht, geräumt, geackert, das ist einfach unvergleichlich wohltuend.

heute also ein tag ohne schaffen.

(immerhin habe ich es geschafft, ihn auszuhalten.)
 
(nur die wäsche schaff ich noch auf den speicher...)

3 Kommentare:

  1. du Liebe...deine Zeilen - gehen ins Herz, Wahnsinn! den letzten Abschnitt, den hätte ich ganz ganz genauso geschrieben haben können!!! (hab ich bestimmt sogar mal...hi,hi :) vor allem: immerhin habe ich es geschafft, ihn auszuhalten! genau so! das denke auch ich mir so gut wie jeden Tag. ganz gleich, ob er gut oder schlecht war. es gehört für mich dazu. diese Worte enthalten so viel! Emotionen, Wahrheit, Stärke! das Leben ist kein Ponyhof, das wissen wir alle. aber ich finde, man/Frau, muß auch sagen dürfen, (momentan) halte ich es manches mal "bloß" aus! Basta! ich denke das würden so einige gerne sagen. fühlen sich aber gezwungen, die Standard-Antwort zu sagen: "alles gut!" manchmal, ist eben nicht "alles gut"... gut das du zu deinen Emotionen stehst! find ich toll. auch ich tue das jetzt. seit einiger Zeit aber erst... oh, ich glaub ich "verquatsch" mich hier gerade :) hoffe wir lesen uns wieder :)

    liebst,
    mina.

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  2. Und, du hast ge-schafft uns davon zu erzählen. Bei mir darf sich "schaffen" mit Löcher in die Luft starren ruhig abwechseln. Ist leider viel zu selten. Manchmal werde ich aber ausgebremst, wenn ich viel schaffen will und nichts so richtig "läuft". Manchmal bin ich dann verärgert. Wenn ich es dann "schaffe" zu ruhen, dann geht es hinterher noch mal so schnell. In dem Moment geht es auch um aushalten, dass es eben nicht so geht, wie man gerne möchte.
    Liebe Grüße, Roswitha

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  3. es ist schön zu lesen, daß auch andere mit dem aushalten und dem schaffen ringen.
    danke euch, ihr lieben!

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