nicht müde werden sondern dem wunder leise wie einem vogel die hand hinhalten. (hilde domin)

Donnerstag, 19. November 2015

-los

sprachlos. fassungslos. mutlos. ...-los.

schockstarre, geschockt auf den bildschirm starren. ohne etwas tun zu können. mir fallen grad keine worte zu, die ich bloggen könnte. lebe mein normales leben einfach so weiter, als wenn nichts wäre.

darf ich das? oder andersrum: darf ich das, mich davon so beeinflussen lassen? der grat des mitgefühls neben dem abgrund ist so schmal. ohne etwas tun zu können, die absturzgefahr umso größer. alternative zum sich überwältigen lassen: abstumpfen. will ich nicht.
das einzige was hilft ist tun. aber WAS kann ich gegen all den wahnsinn tun? mein kleines gutes tun kommt mir daneben so hilflos und unbedeutend vor. es tut so gut, bei anderen zu lesen, daß sie ähnlich empfinden und wie sie damit umgehen. zb bei antje auf fairy&snail. oder bei gabriela.

im bioladen saß heute ein alter herr und machte verschnaufpause. da kam ein anderer nicht ganz so alter herr und kaufte käse, hörbar ein franzose. fing der alte herr an, die marseillaise zu singen. (gänsehaut) und der andere bedankte sich. - es mögen nur symbole sein, aber sie trösten ein wenig die seelen (dazu eine interessante sendung gestern im radio, zum nachträglich reinhören auf das lautsprecherzeichen klicken). ich selbst finde diese symbole gerade in zeiten der sprach- und hilflosigkeit sehr berührend. mir helfen sie sogar, nicht abzustumpfen, holen mich aus meiner schockstarre und treiben mir die tränen in die augen. auf daß ich wieder fühlen kann.

heute habe ich  mit den töchtern "ferien auf saltkrokan" geschaut. das war mir ein wahrer seelentröster. auch wenn es diese welt (die filme sind von 1964!) schon lang nicht mehr so gibt.

einatmen. ausatmen. katzen streicheln.

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