nicht müde werden sondern dem wunder leise wie einem vogel die hand hinhalten. (hilde domin)

Samstag, 20. Januar 2018

wir haben es satt - in berlin und anderswo

in berlin fand heute wieder die jährliche große bundesweite demo gegen agrarindustrie, massentierhaltung und chemokeule statt, für eine ökologisch orientierte landwirtschaft und bäuerliche kleinbetriebe. zehntausende menschen waren dort und protestierten zeitgleich zur eröffnung der agrarmesse.

wir konnten, auch aufgrund der entfernung, leider nicht in berlin sein. stattdessen unterstützen wir jetzt ganz praktisch einen kleinbäuerlichen demeterhof, indem wir heute bei der gründung einer solidarischen landwirtschaft (solawi) dabei waren. endlich! seit jahren wünsche ich mir das, doch es gab hier in erreichbarer nähe keine möglichkeit. nun hat einer meiner beiden lieblingsbiohöfe sich umstrukturiert. ein generationenwechsel fand statt, der hof wird nun von einer jungen hofkooperative betrieben, und sie haben beschlossen, auf der basis einer solawi zu arbeiten.

mitglieder einer solawi finanzieren mit einem festen monatlichen beitrag einen teil der betriebskosten eines biohofes und ermöglichen der betriebsgemeinschaft so bessere planbarkeit und geben sicherheit gegen ernteausfälle. dafür bekommen wir einen wöchentlichen ernteanteil, je nachdem was grad da ist (im frühjahr weniger, im herbst mehr). die lebensmittel werden so eines preises enthoben und bekommen wieder einen wert. außerdem reduzieren sich verpackungen gegen null und die waren sind absolut regional. und auch wenn ich vegan esse, kann ich damit leben, daß der hof tiere hält und schlachtet, denn es ist ein demeterhof, auf dem die tiere es so gut wie nur möglich haben (mutterkuhgebundene kälberaufzucht, kühe mit hörnern,  freilauf für alle, keine hochleistungstiere...; "das wichtigste ist nicht die leistung, sondern daß es dem tier gut geht", sagte eine bäuerin heute.)

ich war die ganze woche sehr vorfreudig auf den heutigen tag und dann heute ganz erfüllt trotz kalten füßen und riesenmatsche. so eine große gruppe (über 1o0 teilnehmende), so unterschiedliche menschen, alle geeint in der idee den hof zu unterstützen. wow. die höflerInnen haben den tag super gut vorbereitet, extrem gut strukturiert mit perfektem zeitplan. es gab eine hofführung, mittagssuppe, viele informationen, ein mitbringkuchenbuffet, zeit für fragen und sich in verteilgruppen zu organisieren. ich freu mich auf das jahr mit dem hof, auf die mitarbeitstage und auf unsere gemüseanteile.

mehr zur solidarischen landwirtschaft findet ihr auf der seite des netzwerkes solidarische landwirtschaft. dort gibt es auch informationen zu den standorten, vielleicht auch in eurer nähe!

Freitag, 12. Januar 2018

"beeing blessed"

schaut und hört mal hier.
nicht ganz meine musik, aber der text ist so gut.

zudem sind das auch noch drei lokale besonderheiten: die beiden musiker ROMI, und gedreht ist das video auf der nordbahntrasse, einer zum innerstädtischen rad- und fußweg ausgebauten ehemaligen bahntrasse.

Donnerstag, 4. Januar 2018

zum neuen jahr

"the year is done. i spread the past three hundred sixty-five days before me on the living room carpet.

here is the month i decided to shed everything not deeply committed to my dreams. the day  i refused to be a victim of the self-pity. here is the week i slept in the garden. the spring i wrung the self-doubt by its neck. hung your kindness up. took down the calendar. the week i danced so hard my heart learned to float above water again. the summer i unscrewed all the mirrors from their walls. no longer needed to see myself to feel seen. combed the weight out of my hair.

i fold the good days up and place them in my backpocket for safekeeping. draw the match. cremate the unnecessary. the light of the fire warms my toes. i pour myself a glass of warm water to cleanse myself for january. here i go. stronger and wiser into the new."



ich genieße die ruhige zeit zwischen den jahren sehr. keine termine, keine pläne, kaum aktivitäten, viel zeit zum sitzen und lesen und schauen und räuchern und stricken und gedanken ziehen lassen. unbequeme gedanken, wahrheiten nicht wegdrängen lassen vom gedröhne des alltags, sondern zulassen. annehmen was ist, wie es ist, auch wenn es dem ideal und wunsch manchmal weit entfernt scheint. es ist mein leben, es ist so wie es ist durch mein zutun. oder lassen. im guten wie im schlechten (danke, l.).

dem text von rupi kaur folgend habe ich so einige gefaltete tage in meiner hosentasche. das vergangene jahr war ein gutes, hat mir viel gegeben, möglichkeiten eröffnet. ich bin näher bei mir und auf dem weg mein herz zu öffnen. und ich bin sehr dankbar, hier in diesen zeiten zu leben, in frieden und sicherheit und bescheidenem wohlstand.

nun komme was will.
sei willkommen.

(feuerschale beim wintersonnwendritual)