nicht müde werden sondern dem wunder leise wie einem vogel die hand hinhalten. (hilde domin)

Sonntag, 27. Dezember 2015

eine art kirchentourismus

es gibt dieses jahr hier in der stadt ein projekt, das sich zum ziel gesetzt hat, das weihnachtsoratorium von j.s.bach zu den ursprünglich vorgesehenen zeiten im rahmen der liturgie (d.h. im gottesdienst) aufzuführen:

am 1. weihnachtstag die 1. kantate "jauchzet, frohlocket!"
am 2. weihnachtstag die 2. kantate "und es waren hirten in derselben gegend"
am 27.12. die 3. kantate "herrscher des himmels"
am 1. 1. die 4. kantate "fallt mit danken, fallt mit loben"
am 3.1. (1. sonntag nach  neujahr) die 5. kantate "ehre sei dir, gott, gesungen"
am 6.1. die 6. kantate "herr, wenn die stolzen feinde schnauben"
(wer mehr zum w.o. lesen mag: hier entlang.)

und so bin ich in der weihnachtszeit in so vielen kirchen wie sonst in mehreren jahren nicht. da wir nur wenig verwandschaft in der nähe haben, mit der wir uns treffen, sind unsere weihnachtstage ruhig und lassen mir raum zu diesem vergnügen. die familie mag nicht mitgehen, das finde ich zwar schade, genieße dafür aber ganz in ruhe.

es ist so schön, diese wunderbare musik (die ich selbst schon in teilen mitgesungen habe) live zu hören, gerade in ihren einzelteilen genießen zu können (eine gesamtaufführung wäre stundenlang). und es ist total interessant, dies in verschiedenen kirchen zu erleben, evangelischen wie katholischen, neuen und alten, in unterschiedlicher architektur, mit der/dem jeweiligen gemeindepfarrerIn und der jeweiligen herangehensweise und predigt.

heute sprach der katholische priester sinngemäß: wie schade, nicht zu bachs zeiten zu leben und jeden sonntag eine kantate im gottesdienst zu haben! oh ja! aber immerhin für diese weihnachtszeit ist es gelungen und so wunderbar!

Montag, 21. Dezember 2015

50

bei nici holt cline fand ich diese idee, ein schönes ritual. deshalb hier und heute aus gegebenem anlass:

50 dinge die ich liebe (zu ehren meiner 50 jahre)
* stricken und nähen.
* und jede weitere form von selbermacherei.
* kochen, insbesondere gemüse in mengen.
* den uralten gußeisentopf vom sperrgut (in meiner jugend diente er als umtopf für eine meiner vielen zimmerpflanzen, erst später entdeckte ich seine nützlichkeit bei der zubereitung von nahrung. er steht immer auf unserem herd, gefüllt oder leer. er ist einfach zu schwer, um ihn immer wegzuräumen. und so schön.)
* frisches, duftendes hefegebäck.
* obst, besonders orangen und pfirsiche. aber auch ganz einfache äpfel.
* überhaupt: essen. nahrungsaufnahme, seelenwärme.
* schwimmen in see, meer und fluss.
* die ostsee.
**das mittelmeer.
* speziell die schwiegerelterninsel.
* meine graugoldenen haare.
* den duft meiner kinder, besonders den der mittleren tochter.
* gartenarbeit, besonders gemüsegärtnerei.
* arbeiten mit papier und farben (leider nicht so künstlerisch wie ichs toll fände).
* bienenwachs, seinen duft und die vielfältigkeit.
* handgemachte musik. singen, klavierspiel, streicher. diese besonders, aber auch andere.
* wolle.
* katzen, schafe und ziegen.
** internetlesen und diese fülle an inspirationen, die es mir bringt.
* sonne, wind und wasser auf der haut.
* das meer.
* die berge.
* mich draussen zu bewegen, aus eigener kraft fortzubewegen, auch über längere strecken: fahrradfahren, wandern, paddeln.
* selbstgemachte brennesselravioli.

* pellkartoffeln, einfach nur mit salz und olivenöl.
* espresso.
* simples klares leitungswasser (wir haben das glück, trotz großer stadt wirklich gutes leitungswasser zu haben).
* einen plan zu verfolgen, gut zu organisieren und umzusetzen (egal ob für einen arbeitsausflug, ein opulentes essen oder zum bauen eines einfachen möbelstücks).

**unser neues zuhause, das kleine alte reihenhaus.
* meinen mann.
* unsere 4 töchter.
* familie: meinen bruder und seine familie. und meine anderen geschwister.
* unsere katzen, die lieben weichen, schnurrenden, schnaufenden und wild spielenden felltierchen.
* das zufriedene gefühl, etwas geschafft, erschaffen zu haben.
* schlaf, lang und tief.
* dafür ganz wichtig: mein bett, nest und höhle der regeneration.
* mit den kinder, eigenen und gästen, am esstisch sitzen und satt und zufrieden reden und quatsch machen- selbst wieder kind/jugendlich sein.
* in solchen situationen die strahlenden augen und das erstaunt-empörte:"mama!" der großen tochter.
*
* das erbe meiner eltern, die mir kreativität und die lust am selbermachen mitgegeben haben.
* andere länder: ialien. die niederlande, frankreich. das engadin. und viele andere, in denen ich noch nie war.
* arabische und orientalische küche.
* natürliche düfte: heu, rosen, flieder, lavendel. und alles andere, was im vorrübergehen in meine nase weht.
* freundinnenschaft. ausdauernd und geduldig. und auch neu und noch ganz offen.
* selbstgebackenes brot.
* schokolade, mit vorliebe zartbitter in variationen.
* auf dem boden zu sitzen. schon in der schule saß ich mit untergeschlagenen beinen auf dem stuhl, weil ich das einfach gemütlicher fand.
* ingwer.
* pläne und träume zu haben.
** echte bücher aus papier zu lesen.

Sonntag, 20. Dezember 2015

friday fives

innehalten und danken.
inspiriert von nadine im buntraum.


irgendwie schaff ichs allerdings nicht, pünktlich freitags zu schreiben. trotzdem mag ich unter demselben titel gerne dankbarkeit sammeln.

körperliche unversehrtheit:
auf der arbeit hat letzte woche ein bewohner seine anspannung an mir ausgelassen, sprich: während ich draussen im gelände versuchte, ihn zum zurückkehren zu bewegen, wollte er mir an den hals greifen/mich würgen. ich konnte das ganz gut abwehren, bin aber leider auf der matschigen wiese ausgerutscht und konnte deshalb nicht weglaufen. also saß ich da im matsch, er stand über mir und fuchtelte weiter an mir rum, während ich ihn abwehrte, rief und wartete, daß jemand zur hilfe käme. nach ein paar minuten - die längsten seit langem - kam dann die kollegin und löste die situation im handumdrehen. puh. aber außer dem schreck und dreckiger kleidung ist mir nichts geschehen.

homöopathie:
nach obigem schreck habe ich zum glück an meine homöopathische notfallapotheke gedacht und mich mit einem arnica-globulo versorgt. die wirkung war wieder einmal großartig: zu spüren, wie das herzrasen nachläßt, die tränen schwinden und der gesamte organismus wieder auf normallevel runterfährt. und am nächsten tag konnte ich völlig normal, ohne das geringste bißchen herzklopfen oder sorgen, arbeiten gehen und ihm begegnen.

körperliche unversehrtheit 2:
das katzenmädchen klemmte sich die pfote so unter einem zaunpfosten ein, daß sie selber nicht mehr loskam. nach ihrer befreiung humpelte sie arg, die pfote schwoll an, aber mit globuli (auch hier arnica) ging es nach zwei tagen wieder gut.
 
schlaf:
nachdem ich in den letzten wochen ständig zu wenig geschlafen habe, begann dieses wochenende mit einer 10stunden nacht. 10 stunden!!! was für ein umwerfend anderes lebensgefühl!

freundinspaziergänge:
leider nicht ganz regelmäßig, aber doch immer wieder gelingt es mir, sonntags mit der freundin einen langen spaziergang mit ihren hunden zu machen. es tut sehr gut, rauszukommen aus dem familienkreis und mal so richtig in erwachsenentempo zu gehen. ich geh inzwischen sogar, wenn herr siebensachen arbeitet - die kindelein können gut mal zwei stunden ohne eltern sein.
 
konzert:
ein sonntagnachmittägliches konzert in einem alten industriemuseum mit der nachbarin - tolles ambiente, so viel freude der sängerinnen! es hat spaß gemacht, mal was ganz ungewohntes zu machen.
 
gemeinsames kochen:
ein sonntagsessen gemeinsam mit dem mann gekocht. das machen wir sonst nicht, lieber wurschteln wir allein zwei stunden in der küche rum. aber heute ergab es sich so und hat trotz zu kleiner kücheumlicher begrenzung gut geklappt. und geschmeckt (rosenkohl mit kartoffelküchlein und veganer 'käse'sauce, dazu feldsalat mit gebratenen pilzen)! (na gut, irgendein kind mäkelt immer, aber das hält uns nicht davon ab zu kochen, was die meisten mögen.)

winterferien:
besonders froh bin ich über die winterferien. gerade die jüngste ist in den letzten wochen super angestrengt, bockt und nölt und meckert zuhause rum ohne erkenbaren grund, das ist ungeheuer anstrengend. ich hoffe, daß die pause von der schule ihr entlastung und uns zuhause entspannung bringt. und außerdem liebe ich winterferien! endlos lesen, musikhören, kerzenschein und geschmückter baum, räuchern, hoffentlich endlich frost, spaziergänge und reichlich schlaf.

ich wünsch euch eine schöne wintersonnenwende!
ab morgen werden die tage wieder länger! 

Donnerstag, 17. Dezember 2015

so langsam

der alltägliche trubel geht weiter. das wetter tut so, als wäre immer herbst und nicht längst dezember, und obwohl die kinder angefangen haben, unser häuschen zu schmücken (und ich mich auch daran beteilige), kam bisher nicht so rechte vorweihnachtsstimmung auf.

am montag abend dann beendete der chorleiter die probe in der kirche - wir hatten ausgiebig ein "crucifixus" geübt - mit den worten:" so können wir aber nicht auf weihnachten zugehen!" und sang mit uns ein wunderschönes "tochter zion". und genau da löste sich die anspannung der geschäftigkeit in mir, und es keimte ein kleines vorweihnachtliches gefühl auf. mir ging so richtig das herz auf, wie es so schön heißt.

dies hege ich seither und werde es heute abend weiter nähren bei der aufführung der oberuferer weihnachtsspiele in unserer einen schule. es ist an waldorfschulen eine schöne tradition, daß das kollegium diese weihnachtsspiele nicht nur am vormittag eines der letzten schultage für die schülerInnen aufführt, sondern am vorabend für alle, insbesondere als dank für vertrauen und mitarbeit für die schuleltern. leider wird dieses geschenk des kollegiums an die eltern nur von wenigen wahrgenommen, der festsaal ist nie sehr voll. schade eigentlich. ich schätze das sehr, und auch wenn diese tage sehr voll sind, nehme ich mir die zeit einfach zur entspanung im vorweihnachtstrubel und zur einstimmung, und mag es auch einfach gern, das kollegium im laufe der jahre in den verschiedenen rollen zu erleben. der koch zB gab vorletztes Jahr einen wunderbaren adam im paradeisspiel. wer wird es diesmal sein?

und weil es so schön ist, habe ich noch einen  feinen link für euchtochter zion im kaufhaus. und auch: halleluja! (beim suchen stelle ich fest, daß es wohl inzwischen öfter flashmobs dieser und andere art gibt, großartig!)