nicht müde werden sondern dem wunder leise wie einem vogel die hand hinhalten. (hilde domin)

Donnerstag, 27. Februar 2014

rückmeldung aushalten

gestern war ein sehr langer, anstrengender tag.
und mittendrin lagen drei stunden supervision bei der arbeit. teamsupervision.
einen teil dieser zeit verbachten wir mit der aufgabe, uns in 3-4er-grüppchen gegenseitig feedback, rückmeldung zu geben auf wohlwollende art, indem wir jeweils über eine der anwesenden personen redeten, als sei sie nicht dabei.

puh, das war schwer. nicht rückmeldung zu geben, das ging ganz gut.
ich fand es schwer auszuhalten, den anderen zuzuhören, während sie über mich sprachen. ich konnte sie garnicht ansehen, hab so vor mir runter geschaut.

ich hab u.a. zu hören bekommen, daß ich sehr gut organisiert sei und absolut verlässlich.
ich hab auch gehört, daß ich manchmal zu impulsiv sei und zu kämpferisch, wenn es um gerechtigkeit geht. daß ich aufbrause und damit erschrecke.

spannend fand ich, daß ich da nix verstecken kann, daß die anderen meine baustellen genau sehen, obwohl wir uns fast nur dienstlich kennen.

die "negative" rückmeldung aber läuft mir noch nach. das ist mir sooo unangenehm, und ich hab die befürchtung, daß nur noch dies gesehen wird - obwohl ich weiß, daß das nicht so ist. ich weiß auch, daß zwei meiner gegenüber sehr harmoniebedürftig sind und daher besonders empfindlich zb auf aufbrausen reagieren. und ich sträube mich auch dagegen, als frau immer lieb und sanft sein zu sollen. und ich steh auch dazu, daß ich impulsiv sein kann, das find ich garnicht schlecht. und ich will mich auch aufregen dürfen.

und trotzdem, brrrrrr, auszuhalten, wie die anderen mich sehen, über mich denken, das fällt mir schwer. ja, und ich schäm mich auch für diese schwächen. mag ein igelnest finden und mich hineinvergraben, bis alles vergessen ist.


(das wollt ich hier für mich festhalten.)


nachtrag, drei tage später:
mir geht das so nah, gerade weil es meine schwächen sind.
hätt es nicht hand und fuß, könnte ich es abschütteln und sagen, die spinnen ja.
mir gehts aber nicht schlecht damit. es war wirklich ein gutes erlebnis, diese supervision.

Montag, 24. Februar 2014

nachtrag zum wochenrückblick

geärgert

hab ich mich vor allem und überhaupt über unsere vermieterin. ich hatte sie hergebeten, daß sie sich einen schaden an einem abwasserrohr aus der küche drüber anschaut und uns den handwerker genehmigt. sie kam schon nicht zum vereinbarten zeitpunkt, sondern viel früher, in der mittagszeit.

erstens kann sie es nicht lassen, sich umzuschauen nach dem motto :"wie siehts hier denn aus..."

zweitens kann sie es einfach nicht dabei belassen, daß da ein schaden ist, der dem eigentümer obliegt, die reparatur zu bezahlen. da muß dann ganz dringend noch hier kritisiert und da gemäkelt werden - diesmal sollte ich doch bitte mal dran denken, auch die haustür zu reinigen - als ich später nachgesehen habe, war sie garnicht schmutzig. und die schuhe sollen auch nicht im treppenhaus stehen und das wird doch möglich sein, das den kindern beizubringen und ich würd sie zu sehr verwöhnen... blablabla. (immer ganz freundlich.)

drittens kann sie es nicht lassen, das anwesende jüngste kind zu nötigen, ihr guten tag zu sagen und grabbelt es am kopf."du bist ja schon so groß, bist du so schüchtern...????"
da stehen mir die haare zu berge, wenn ich mein kind vor ihr fremden menschen schützen muß, die nicht merken, daß sie da einem menschen zu nahe treten, allein schon mit ihren worten.

grrrrr.

Sonntag, 23. Februar 2014

wochenrückblick 8.woche


[wetter] erst etwas wärmer, frühlingsahnungshaft, dann wieder kälter. mal regen, mal sonne.
[gemacht] die warmen stiefel wieder angezogen, krankenlager mann und kind, am bett des kindes eine halbe nacht verbracht, mich auf der arbeit "daneben benommen" (ärger sich hat luft gemacht, ohne mich vorher einzuschalten...), wegen einer pfütze unterm kühlturm (kühlschrank auf gefrierschrank) selbigen auseinander genommen, gereinigt, den fehler gefunden und alles wieder aufgebaut - sowas heißt dann wochenende...
[gewerkelt] meine tasche zuende genäht, flickwerk an kinderhosen, am tuch weitergestrickt.
[bewegt] nur gedanken, den körper zu wenig, nicht gelaufen (ich merke mir, daß ich dann, wenn ich mirs vorgenommen habe, es auch wirklich tun sollte, denn wenn ich noch ein kleines "malebenschnell" dazwischenschiebe, wirds nichts. zweimal war das diese woche so.).
[gesehen] drei kinder auf zwei schulbühnen - karnevalsmonatsfeier in beiden schulen (bißchen gepuzzel, da zeitgleich *seufz*). und heute den ersten wildgans- oder kranichschwarm auf dem weg in den nordosten.
[gehört] dienstag früh um 6.30 das erste amsellied des jahres - und seither jeden morgen, seit vorgestern auch abends
[gedacht] daß meine zufriedenheit bei der arbeit keine grundsätzliche ist.
[gelesen] gelesen??? (komischen irlandschmöker angefangen, arbeitskram für konzeptionsarbeit. mir kommt es nicht so vor, als hätte ich diese woche was gelesen.)
[getrunken] das übliche, und davon nicht genug.
[gegessen] spinatlasagne, nudeln mit tomatensauce, asiapfanne, vegetarische lauch-sojahack-suppe, verschiedene köstliche möhrensalate, ...obst.
[gefreut] über so schöne, innige momente mit den kindern. über die zarte begegnung mit rayans mutter.
[geweint] immer mal wieder ein bißchen über den tod meines vaters und über seine letzten nicht so schönen lebensjahre. und über das, was ich versäumt habe zu tun. (es jährt sich bald. das nadelöhr der erinnerung.)
[geärgert] über mich, daß ich meinen ärger bei der arbeit nicht bei mir behalten konnte, sondern bißchen rumgebollert habe. mist. (habs kurz danach gradegerückt, mich "entschuldigt", mit dem chef bin ich klar - aber es hängt mir nach, daß ich einer kollegin ein gefundenes fressen geliefert habe. mistmistmist.)
[gestaunt] über die energie des mittelkindes: am freitagnachmittag legte sie sich mit steigendem fieber aufs sofa, glühte durch die nacht, und war am nächsten morgen tatsächlich wieder fieberfrei, denn sie wollte so unbedingt in die schule zur ihrer aufführung bei der karnevalsmonatsfeier gehen. und hat es ganz wunderbar gemacht. jawohl, mein scheues rehlein.
[gekauft] wie üblich jede menge nahrungsmittel. einen reißverschluss für meine tasche.
[ausblick] nach so einem un-ruhigen wochenende mag ich garnicht in die woche starten. mir fehlt das ausruhen.

Donnerstag, 20. Februar 2014

papp-post

im zuge des recycling, der müllreduzierung und plastikvermeidung hat mich bei meinen bastelfreudigen kindern schon länger der exzessive gebrauch von kleber geärgert. vorrangig nicht der kleber an sich, sondern daß sie am liebsten (und sichersten) mit klebestiften arbeiten. die leeren stifte sind ganz schön(?) viel wegwerfplastik.

ich nahm mir letzte woche vor, das endlich zu ändern und begab mich auf die suche.
wiederbefüllbare klebestifte habe ich weder im handel noch im weltnetz gefunden. maximal gibt es lösungsmittelfreie kleber und hülsen aus recyclingkunststoff. *grumpf*

da ich sowieso noch ein paar andere öko-büroartikel haben wollte, suchte ich im online-shop der memo ag - und wurde fündig! schnell bestellt, und gestern kam mein päckchen schon an - das ging superschnell (eineinhalb tage).

bitteschön:
pappordner, kulis und klebekram

vier dünne ordner aus recyclingpappe,
ganz wunderbar einfach und bei bedarf selber zu gestalten
(was das große kind auch gleich tat).

30 kugelschreiber mit papierschaft in verschiedenen schreibfarben
(blau, schwarz und grün hab ich ausgewählt).


und kleber für die kinder,
die kleine flasche, mit ganz feiner auftragspitze, für den gebrauch,
die große flasche zum nachfüllen!
der kleber ist aus pflanzlichen rohstoffen mit lebensmittelkonservierer und auch nach dem trocknen auswaschbar. und er klebt echt gut (nur kein plastik und co)!
dazu hab ich noch klebeband (tesa-like) aus 53% pflanzlichem material ohne lösungsmittel und mit pappkern bestellt. das wird aber rationiert, denn so ganz billig ist es nicht (knapp über 3 euro eine rolle). ein päckchen papiertaschentücher lag auch mit im karton als probierpackung, das wär für mich nicht nötig gewesen, da ich die großpackung im karton von dm bevorzuge (für diejenigen im haus, die keine stofftaschentücher mögen...).
insgesamt bin ich seeeehr zufrieden, die sachen sind wirklich gut und die preise - bis auf das klebeband - günstig (stückpreise: kleber klein 2,32 euro, nachfüllflasche 10,65 euro, pappordner 2,44 euro, kuli 18 cent).
das paket selbst war auch plastikfrei, unbedruckte pappe mit papierklebeband verschlossen, geknülltes kraftpapier als polstermaterial (wird weiterverbastelt).

ansonsten gibts bei memo jede menge sachen, von büro über küche bis kosmetik und sogar ein paar textilien. manches gibt es, was ich nicht so öko finde (led's zb, die ja nur für uns strom sparen, bei der herstellung aber ungeheure mengen gift freisetzen, dem die arbeitenden ungeschützt ausgesetzt sind). aber das kann jede für sich entscheiden.
und jetzt ende des werbeblocks *lach*

Mittwoch, 19. Februar 2014

(fast) ohne worte

ich hatte was im alten kindergarten zu erledigen.
dann traf ich dort diese und jene, und schwupps saßen wir auf dem flursofa und plauderten.
da kommt rayans mutter durch die tür, unsere blicke treffen sich, sie kommt, geht weiter, streckt dabei den arm aus, ich auch, wir berühren uns an den schultern,  und mit einem ganz zarten lächeln sagen wir "hallo".
nichts weiter, und doch voller nähe und wärme und verstehen.

Sonntag, 16. Februar 2014

wochenrückblick 7. woche


[wetter] viel grau, kalt und nass, aber auch beglückende februarsonnenstunden.
[gemacht] drei sehr anstrengende arbeitstage (laut, betreuungs- und pflegeintensiv, lang), strickend rumgesessen und mich erholt, die spülmaschine repariert (drei schrauben an der klappe waren weg, dadurch schloß sie nicht und die programmtasten bekamen keinen kontakt).
[gewerkelt]  mir selbst eine schlafihose aus flanellbettwäsche genäht, eine arbeitstasche zugeschnitten und angefangen zu nähen, eine chrysantheme gehäkelt, bastelkram mit den kindern.
[bewegt] öffentlich getanzt beim "one billion rising"-flashmob, eine runde (schwerfällig) gelaufen. 
[gesehen] das klassenspiel der hiesigen 12. klasse: "anatevka", großartig gespielt und gesungen. und sie machen alles selbst, auch kostüme und bühnenbild. nur musiziert haben diesmal andere (auch großartig).


[gehört] anatevkalieder, regen, hagel und wind, kinderkreisch, und immer noch diesen blöden summton.
[gedacht] daß es immer wieder großartig ist zu sehen, wie die zwölftklässler in ihrem klassenspiel über sich hinauswachsen und dann schon so sehr erwachsen wirken sind. hinreissend. 
[gelesen] in ermangelung leichter bettlektüre habe ich alte jungmädchenbücher von berte bratt (aus den späten fünfziger jahren) geschmökert. ich find es immer wieder schön und spannend, zu lesen, wie menschen in anderen zeiten gelebt haben. auch wenn in diesen romanen natürlich vieles geschönt ist und heutigen vorstellungen, gerade was frauen betrifft, überhaupt nicht gleichkommt.
[getrunken] wie üblich, wasser pur und mit verschiedenen zusätzen (caffè, ingwer, zitronenschale, teekräuter), reisdrink im caffè.
[gegessen] zwiebelgemüsekuchen, rotelinsensuppe mit zitrone und ingwer, grünkohlrisotto, falschen hasen mit kartoffeln und grünen bohnen (ausm eis), veganen burger, linsenbraten mit rotkohl und klössen, reste, scones, viel obst.
[gefreut] über eine lieben besucherin mit gutem gespräch.
[geärgert] darüber, daß der mann meinen schönen zwiebelgemüsekuchen anbrennen ließ, während ich die jüngste aus der schule abholte.
[gewundert] wie die zeit schon wieder vergeht...
[gekauft] zwei knäule häkelgarn in rot und violett für die chrysantheme.
[ausblick] und auf gehts ins hamsterrad *schmunzel*. naja, nur ein bißchen. ich bin grad ganz froh, daß winter ist und wir viel drinnenzeit verbringen und es alle zu genießen scheinen. nicht in den garten hetzen zu müssen, tut mir sehr gut (auch wenn ich gartenarbeit liebe, der weg dahin ist mühsam).

Donnerstag, 13. Februar 2014

one billion rising for justice

grade erst entdeckt, morgen gibt es in vielen städten aktionen der inititative
one billion rising for justice 
gegen gewalt an frauen und mädchen.
schau hier, ob auch in deiner stadt eine aktion stattfindet, und komm dazu!

die hauptforderungen der aktion sind:

1. Rechtsanspruch auf Schutz und Unterstützung für Betroffene von häuslicher und sexualisierter Gewalt gesetzlich festschreiben!
2. Eigenständige Existenz von benachteiligten Gruppen und Überlebenden von Gewalt und Menschenhandel sichern!
3. Diskriminierende Darstellung von Frauen und Männern in den Medien
unterbinden!

 

"alles verändert sich, wenn du es veränderst.
doch du kannst nicht gewinnen, solange du allein bist!"
(ton steine scherben 1971)

Mittwoch, 12. Februar 2014

me-made-mittwoch

heute mache ich mal mit beim mmm, weil ich mich so freue, daß mein langgehegtes projekt endlich fast ganz fertig geworden ist!

vor annähernd 30 jahren habe ich mal gesponnen. (hihi, nicht nur da - aber da mit spinnrad *kicher*). aus der entstandenen, ziemlich unregelmäßigen naturbraunen wolle habe ich einen pullover gestrickt, so wie er da in den achtzigern 'in' war: kurz, kastig und weit. ich hab den pulli auch gern getragen, doch irgendwann... naja, wie's so geht, irgendwann war der bauch nicht mehr klein genug, um unter den pulli zu passen *lach*. so fristete der pulli lange jahre ein langweiliges dasein in meinem schrank, denn wegtun mochte ich ihn auf garkeinen fall. als mich dann vor drei jahren das stricken wieder überkam, landete er in meinem wollkorb, schmorte da noch ein weilchen und wurde dann aufgeribbelt und zu knäulen gewickelt. mir schwebte da etwas vor... aber an so ein großprojekt hab ich mich erstmal nicht rangetraut, weil ich dachte, mit meinen kleinen stricklücken im alltag komm ich nicht weit bei einem erwachsenenkleidungsstück. diesen winter aber war es endlich soweit, ich hab die anleitung umgerechnet, angefangen und es nach den winterferien auch geschafft, dranzubleiben. und nun ist er so schön geworden!

öm, sehr schlechtes bild...
gestrickt nach art des shalom-cardigan, ohne passenmuster (damit die wolle zur geltung kommt), aber den zunahmen folgend, habe ich eine weiterer runde zunahmen für die notwendige oberweite dazugestrickt. außerdem hab ich richtige ärmelbündchen rundrum gestrickt, weil mir die flügelärmchen im original nicht gefallen (besonderes and er unterseite). so wie es nach zwei tagen tragen aussieht, mach ich sie aber nochmal auf und nehme ein wenig weniger maschen, damit sie nicht so abstehen. schon sehr früh war mir klar, daß ich unbedingt perlmuttknöpfe als ergänzung zu der unregelmäßig dunkelbraunen wolle mit dem leichten schimmer haben wollte :-) . jetzt muß ich nur noch mal ein bißchen in form dämpfen so hier und da und leider soooo viel fäden vernähen, denn die wolle ist beim aufribbeln so oft gerissen... 

... und im mittagslicht gefiel mir das braungraue farbenspiel der jacke so gut zusammen mit dem graugoldenen farbenspiel meiner haare - aber das geben meine fotografierknipskünste leider nicht wieder.

Sonntag, 9. Februar 2014

wochenrückblick 6.woche

[wetter] für mein februar-gefühl nicht kalt genug, knapp über null und auch regen, ein paar sturmausläufer, kalter wind beim laufen. 
[gemacht] gearbeitet, zwei tage mit richtig fieber im bett gelegen, möbeltetris in den kinderzimmern (ein neues großes bett war fällig). 
[gewerkelt] möbeltetrisbegleiterscheinungen: bettenab- und aufbau, regale anbringen und sowas, relativ wenige maschen, bißchen nähkram (reparaturen). 
[bewegt] zwei tage gar nicht, nur bett-bad-küche, heute erst wieder fit genug für eine laufrunde. 
[gesehen] sonnenuntergang in neonfarben: grellgelb, pink, schreiviolett, leuchtblau
[gehört] so popkram von der großen tochter, ich kann mir nicht merken, wie das alles heißt, es tut ihr aber gut, wenn ich interessiert bin.
[gedacht] daß es echt gut ist, daß wir soviel geduld mit unserer spülmaschine haben: zum dritten mal verweigerte sie den dienst, zum dritten mal gönnten wir ihr eine reichliche auszeit - und seit gestern ist sie wieder fit.
[gelesen] "die liebe einer frau" von alice munro zuende (komische geschichten, nix für mich), "steinreich" von luisa francia angefangen,
[getrunken] tee, wasser, caffé, und heute herbe bio-zitronenlimo (lecker!, von "now!")
[gegessen] zwei tage fast nichts, rotelinsensuppe mit ingwer und zitronenschaleun quinoa, fish'n chips, pizza aus dem eigenen ofen, roggenbrotauflauf mit wirsing, zuweing obst für meine vorstellungen. 
[gefreut] es tut gut, sowas zu lesen. väter drehen also auch am rad. (das es quasi systemimmanent ist, das amraddrehen, macht die sache allerdings so schwierig. aber für heute tut es mir gut, mich in vielzähliger gesellschaft zu wissen. und so schön, daß das mal ein kerl öffentlich eingesteht.) 
[geweint] über einen zusammenstoß mit dem herzliebchen, als ich krank war und keine kraft für auseinandersetzung hatte und sie angeschrieen habe - das tut mir so leid! 
[geärgert] über einen ton, ein elektrisches dauersirren hier in der luft. keine ahnung wo das herkommt. als ich so lang und still im bett lag, ist es mir sehr aufgefallen und hat mich arg gestört (ich will hier raaaaus. keine nachbarn im haus haben, nur eigene geräusche hören.) 
[erschreckt]  über das wütende geschrei des mannes, weil ich mit dem einen kind was nicht so gemacht hab, wie er es für richtig hält. ich weiß, unschönes thema, darüber bloggt frau nicht - für mich gehört das aber hier hin. (*) 
[gekauft] drei hübsche klamotten kamen im päckchen  von maas natur, da war grad winterausverkauf. und ein großes bett fürs dritte kind.

[ausblick] und wie gehts weiter????


(*) keine sorge, es war nur gebrüll. alle heil und gesund 

Samstag, 8. Februar 2014

liebster blog und 20 dinge über mich

micha vom blog morethanwords hat mich auf die liste ihrer liebsten blog gesetzt. das freut mich schon und schmeichelt auch dem bloggerinnenherz.
aber ich mach nicht mit. tut mir leid.
mir ist das viel zu viel 'arbeit', andere blogs rauszusuchen, zu verlinken und all das, und auch dies gedöns von neid und mißgunst und die-hat-aber-und-die-aber-nicht, das enstehen kann, das mag ich nicht. außerdem hab ich mir das zu beginn meiner blogzeit einfach vorgenommen.

ich beantworte deine fragen trotzdem gerne, micha, und kombiniere das mit einigen weiteren dingen über mich, ein stöckchen aus der luft schnappend, das vor monaten durch die blogluft sauste. (damals hab ich nicht genug zeitgefunden, 20 sachen aufzuschreiben. ein paar aber schon, die kann ich jetzt aus dem archiv kramen.)

erstmal nach michas fragen:

1. Stadt oder Land, wo fühlt ihr euch am wohlsten?
ganz klar auf dem land. weite, luft und natur um mich herum, davon träume ich. leider ist das nicht so leicht zu realisieren, da wir nur über sehr begrenzt finanzielle mittel verfügen, häuser hier aber auch außerhalb nicht günstig sind. ganz wegziehen, dahin, wo's günstig ist, geht erstmal nicht mehr, da wir für die jüngste auf eine waldorf-förderschule angewiesen sind, und die gibts noch seltener als waldorfschulen.
für stadtverhältnisse wohnen wir aber sehr gut, in einer ruhigen wohnstrasse, die kinder brauchen ein sträßchen zu überqueren, um zur schule, auf den spieli und in den wald zu gehen, es gibt einen bach zum reinfallen, und ich kann aus jedem fenster himmel sehen, ohne mich verrenken zu müssen.

2. Der letzte Schreckmoment?
muß mal überlegen... wird was mit auto oder kind gewesen sein. .... nee, mir fällt nichts konkretes ein.
nachtrag: doch, ich weiß was: als ich letzten dienstag völlig vertieft in die arbeit mit einer bewohnerin war und rücklings von der kollegin angesprochen wurde, die ich nicht reinkommen sah.

3. Lieblingsessen? 
alles *räusper*. am liebsten aromatisch-würziges, gern orientalisch/arabisch, aber auch ganz einfache dinge wie kartoffeln mit olivenöl oder trocken brot. und ja, auch schokolade und caffè (den schreib ich so, weil espresso gemeint ist, der italienisch eben caffè heißt).

4. Was würdest du gerne noch neu lernen?
waldorfförderschullehrerin würd ich gern noch werden. anständig nähen lernen, flüssig italienisch sprechen.

5. Wo oder wie kannst du am besten Kraft für deinen Alltag sammeln?
(allein) in der natur und im schlaf.

6. Ist die Familie für dich komplett oder können gerne noch mehr Kinder kommen?
mit 48 bin ich jetzt definitv zu alt für weitere eigene. ich kann mir aber für die zukunft, wenn die vorhandenen kinder größer sind, weitere pflegekinder vorstellen.

7. Bist du ein Serienjunkie?
früher mal, aber das ist sehr lang her. marienhof, lindenstrasse... *grusel*

8. Schaust du sonntags "Tatort"? Und welcher ist dir der liebste?
früher regelmäßig, heute unregelmäßig. seit meiner kur im frühjahr 2013 bin ich viel empfindsamer geworden für die gesammelten grausamkeiten der modernen krimis und konnte lange gar keinen krimi sehen. inzwischen guck ich ab+zu mal wieder. zuletzt hatte ich die wallander-reihe am liebsten, besonders wegen der zwischenmenschlichen nebenhandlungen.

9. Hast du dir dein Leben mit 14 Jahren so vorgestellt wie es jetzt ist?
mit sicherheit nicht. ich hatte da noch so gar keine vorstellung, was ich wollte. nur daß es in richtung 'öko' gehen sollte, das fing damals grad so an. darin bin ich mir ja treu geblieben *lach*.
 
10. Was war dein Lieblingsfach in der Schule? 
erdkunde. französisch mochte ich auch gern, war aber nie gut genug, daß es echt spaß gemacht hätte.

11. Bist du mit deiner Berufswahl zufrieden?
schon. es hätt aber auch anders kommen können/dürfen, mein traum ist es nicht. das wäre (mit 18, als berufswahl anstand) geigenbauerin gewesen. hat nicht geklappt. dann wär mein leben ein ganz anderes geworden...

und jetzt weiter mit eigenem:

12* ich bin ein ordnungsliebender mensch. ich schaffe es nur nicht, die ordnung realität werden zu lassen. zu viele menschen, die dinge an andere plätze räumen, zu wenig stauraum, zu wenig zeit. (dafür viel leben ;-) )

13* früher hab ich großen spaß an motorfahrzeugen gehabt. ich fuhr (mit meinem damaligen freund) einen uralten hanomag lkw, einen alten b-kadett, später ein ausrangiertes moto-guzzi-polizeimotorrad, und an allen schraubte ich selber rum. das motorrad stand einen winter sogar in meinem schlafzimmer, um die zylinderkopfdichtung auszutauschen. deshalb muß ich schmunzeln, wenn ich mit der mittleren tochter in der autowerkstatt unseres vertrauens bin und sie den geruch dort "so lecker" findet. motoröl, mhhh!

14* ich war als kind und jugendliche ungeheuer schüchtern und hatte kaum selbstbewußtsein. erst mit mitte 20 hab ich dieses hässliche-junge-entlein-gefühl abgeschüttelt und war auf einmal frei!

15* gebastelt habe ich, seit ich denken kann (kein wunder, als tochter von kunstlehrer-eltern). dann kam das stricken dazu, und als zum ersten mal der reißverschluß einer jeans den dienst aufgab, begann ich mit dem nähen. mühsam, äußerst mühsam nährte sich das eichhörnchen. aber was war ich stolz, als es nach zwei wochen geschafft war! ähnlich verhielt es sich beim handwerken: die hübsche nachtischlampe vom flohmarkt funktionierte nicht, das kabel sah aber schwärzlich aus - aufgeschraubt, nachgeschaut, neues kabel reingefriemelt. hat geklappt! oder als ich unbedingt einen großen tisch haben wollte und mir einen (schief und krumm) aus bretter selbst zusammensägte- und nagelt.

16* ich hab nie in einer wg gelebt, obwohl ichs total gern getan hätte. aber ich habe zweimal in hausgemeinschaften gewohnt, wo es echt nett war, wg-ähnlich: zum frühstück in der einen wohnung, zum tee in der anderen, und abend in der dritten gemeinsam weltrev*lutionspläne schmieden/basteln/film gucken. das war eine tolle zeit.

17* ich war seit jahren nicht mehr im kino. jaaaaahren. zu teuer und schichtdienst-mann. das finde ich total schade.

18* gutes essen ist unser luxus. gut heißt hier bio und frisch selbergekocht. ganz selten gibts mal fertigdings, so einmal im monat (eher beim mann als bei mir).

19* mit facebook, twitter und dem ganzen gedöne will ich nix zu tun haben. bloggen reicht mir völlig. und ich hab auch nur ein telefonino zum telefonieren und smsen.

20* pipi langstrumpf war die heldin meiner kindheit.

Mittwoch, 5. Februar 2014

im reparaturcafé

ich glaube, in der letzten schrot und korn las ich davon, daß es inzwischen neben teilautos, tausch- und verleihkreisen etc auch reparaturcafés gebe. das fand ich so spannend, denn mir geht es gehörig auf den senkel, daß die neumodischen dinge oft regelrecht auf verschleiss und nichtmehrreparierbarkeit gebaut werden (und auf den geldbeutel gehts auch). denn auch wenn ein toaster heute  für einen zehner zu haben ist, möchte ich doch trotzdem, daß er länger als zwei jahre seinen spärlichen dienst versieht.

also hab ich die suchmaschine um rat gefragt, und erfuhr, daß es hier in der großen stadt auch sowas gibt, und zwar einmal im monat, was letzten sonntag war. jippieh! der cd-spieler der großen tochter stottert, der mixer spinnt und die nähmaschine hat einen kaputten lichtschalter. nix wie hin...

die nähmaschine ließ ich mal daheim, denn erstens ist sie schwer, und zweitens wollt ich nicht gleich mit einem riesen auftragskontingent dort auflaufen. also gut.
das reparaturcafé befindet sich in einem kleinen alten, stillgelegten und maroden bahnhof mit dem typischen charme, und als wir ums gebäude rum der wegbeschreibung folgend noch etwas zaghaft zum hintereingang gehen, ahne ich noch nicht, was mich erwartet. die tür aufgemacht, und in der alten, unrenovierten bahnhofshalle brummt und summt es: cafébetrieb vom feinsten, alte sofas auf palettenpodesten, caffeduft und sonnenstrahlen durch ewig nicht geputze fenster hoch oben *hach*. alle leute in winterjacken, der raum wird nur von menschlicher wärme geheizt. ein bißchen flair von besetzten häusern. (das gebäude steht an einer stillgelegten bahnhofstrecke, die zur fahr-und fußwegtrasse ausgebaut wurde. besonders an sonnigen sonntagen ein beliebter aufenthaltsort, daher der rege cafébetrieb.)
ich finde keinen hinweis auf das reparaturcafé, so sehr ich auch blicke, dafür staune ich erstmal ne runde. die beiden mitgekommenen kinder werden ungeduldig, da frag ich mich durch und werde durch die stahltür geschickt. ein paar schritte weiter ein großer raum (so 8x10m) mit vielen fenstern, in der mitte an einem großen tisch mit bestimmt 10 arbeitsplätzen sitzen lauter menschen mit schraubendrehern und geräten in der hand. drumrum gedränge von kunden und interessierten. boah. da werden alte filmabspielgeräte ebenso aufgeschraubt wie bügeleisen, kaffee- und und küchenmaschinen, stereoanlagen und computer. staunen, schauen, warten, die kinder mosern etwas, ich fühl mich sauwohl.

nach ca.15 minuten widmet sich uns ein junger mann. zum cdspieler schüttelt er den kopf, keine erfahrung. den mixer schraubt er auf, wir entdecken eine große menge feinster ablagerungen (ob mehl oder kunststoffabrieb, das ist nicht zu erkennen. wir mögen nicht probieren.). er holt hier was aus einem schrank, da einen schlauch, fragt einen  kollegen etwas, schleppt sachen nach draußen. ah, ein pressluftgerät älteren datums wird zusammengebaut, um unseren mixer sauberzupusten! großes geschütz für kleines altes gerät. fast hab ich ein bißchen schlechtes gewissen ob des aufwandes. nach der reinigungsprozedur und dem erneuten zusammenbau macht der mixer zwar immer noch seine schrillen töne, doch immerhin läßt er sich wieder stufenlos schnell und langsam schalten. der nette mann erklärt mir noch das innenleben und daß wohl nicht viel mehr getan werden kann, denn die zahnräder des antriebs sind zt aus kunststoff, der sich schon ordentlich abgenutzt hat, weshalb das getriebe auch schon spiel hat, daher die geräusche. doch ich bin sehr zufrieden, danke! ich tu noch eine spende in die große dose.

ich bin wirklich sehr begeistert und beeindruckt. abgesehen vom tollen zweck des reparierens läuft das ganze ehrenamtlich, selbstverwaltet und völlig autark. da sitzen leute aller geschlechter und altersstufen am tisch und reparieren und erklären dir auch noch dein gerät, damit du es am besten beim nächsten mal selber machen kannst. toll!

so bin ich übrigens zum hand-und heimwerken gekommen: eine lampe vom flohmarkt war kaputt, und keiner im hause konnt sie mir heilmachen. hab ich sie halt aufgeschraubt und reingekuckt, da war eine schwarze stelle an einem kabel, sah verschmort aus. das kabel hab ich ausgetauscht, und die lampe funktionierte wieder. da war ich 16, das hat mir mut gemacht, und ich hab weiterprobiert. egal ob mit schraubendreher, nähmaschine oder hammer, erstmal probier ichs selber. es macht doch viel mehr sinn, die sachen zu reparieren statt sie wegzuwerfen, und billiger ist es auch ;-)

nächsten monat kommen wir wieder, denn im raum nebenan befindet sich das fahrradreparaturcafe, und wir haben zwei defekte lichtanlagen an den drahteseln. ich freu mich drauf!