nicht müde werden sondern dem wunder leise wie einem vogel die hand hinhalten. (hilde domin)

Sonntag, 27. November 2011

sonntagsfreuden: november

kurz bevor er zuende geht, ist er nun doch endlich angekommen, der november. mit grauem himmel, wind und regentropfen, so daß es richtig freude macht, die erste kerze am adventskranz anzuzünden.

Freitag, 25. November 2011

.

was mich bei der ganzen arbeitssache ja besonders ärgert, ist, wie ungeheuer viel kraft es mich gekostet hat, diesem menschen den nun zustandegekommenen kompromiss (oder wie ich es nennen soll) aus der rippe zu leiern. der hat mich über ein halbes jahr lang einfach nicht ernst genommen, obwohl ich immer sehr deutlich gesagt habe, was ich warum will und wie es mir geht.

Donnerstag, 24. November 2011

kleines aufatmen

nun denn:
nach über einem halben jahr der vorschläge, bitten, angebote
hab ich heute meiner gruppenleitung dreimal (!) erklären müssen, daß ich einen ganzen tag pro woche ausfallen werde, wenn ich die eine stunde vorverlegung nicht 'bekomme'.
zähneknirschend sagte er schließlich: "nagut, dann probieren wir mal drei monate aus, ob das klappt."
tschakka!
(und wenn es nicht klappt, reduziere ich eben doch.)

immerhin.
ich bleibe also bei der gleichen stundenzahl, kann aber zwei von dreimal mit dem auto fahren, was mir immense kraft spart, und die kinder sind nur freitag mittags allein (und jeden zweiten mittwoch nachmittag zwei stunden, aber das vernachlässige ich jetzt mal. wichtig sind die mittagszeiten.)

((was mir auch sehr gut tut: eine liebe kollegin hat ganz ähnliche probleme. auch ihren kindern bekommt es nicht gut, immer hin+her mal von diesem mal von jenem über mittag betreut zu sein (obwohl es auch bei ihr mama + papa sind). es tut so gut, tiefgehendem verständnis zu begegnen. die meisten anderen, alleinstehend oder ohne kinder, 'verstehen' uns mütter zwar irgendwie, aber nur theoretisch.))

Dienstag, 22. November 2011

wie es ist - arbeit und leben

ich schrieb ja schon mal von den schwierigkeiten bei der arbeit und von meiner anstrengung mit der halben stelle in kombination mit dem kleinen familienunternehmen.

das erste kann ich manchmal ausblenden. besonders, wenn ich in anderen arbeitsgruppen vertrete und dort mit offenen armen empfangen werde und kooperativ arbeiten kann. (nein, ich kann nicht dauerhaft in eine andere gruppe wechseln. die beste idee, doch es sträuben sich alle dagegen.)

das zweite ist nicht auszublenden. seit monaten beende ich jede arbeitswoche erschöpfter und muß dann doch noch öffentlich und zu fuß nach hause und den nachmittag mit meiner wilden horde ohne den spätdienstenden herrn siebensachen wuppen. neben der arbeit an sich ist es die kombination unserer dienstzeiten, nur einem auto und meinem anspruch an mich in beiden bereichen, die mich so überanstrengt. (ja, und ich bekomme auch oft zuwenig schlaf.)

nun habe ich schon vor über einem halben jahr begonnen, vorschläge zur veränderung meiner arbeitszeiten zu machen, damit ich früher zuhause sein kann und die kinder nicht so oft 'in der luft hängen'. (sie selber empfinden das garnicht so, sie beschäftigen sich meist friedlich, räubern das süßigkeitenfach und sind ganz stolz, ohne uns sein zu können. - "aber wir waren doch nicht allein, wir waren zu viert!" die ohne-eltern-zeiten machen sich aber an den hausaufgaben bemerkbar - zunehmend eigenwillig, unvollständig, verweigend. nicht zukunftsweisend, schon garnicht für eine erstklässlerin, die in alles erst hineinwachsen muß.)

letzten donnerstag bekam ich bei der arbeit dann das lang- und unerwartete angebot, einen dienst-tag tauschen zu können und damit einen block in meiner woche zu haben (mi/do/fr), wovon ich mir immerhin etwas erleichterung erhoffte. freudig und erleichtert kam ich mit der nachricht nach hause, berichtete und verabschiedete herrn s. in seinen spätdienst. als er um 23.00 wiederkam, hielt er mir schweigend einen zettel vor: auch er hatte just an diesem tag etwas langerwartetes bekommen, nämlich einen rahmendienstplan (einen dienstplan, der sich monat für monat, in diesem fall sogar zweiwöchentlich wiederholt. das familienleben planbar, die arbeit rhythmisch macht.) nur leider mit denselben arbeitstagen wie mein block (+ jedes zweite wochenende). das ginge nun garnicht, beide nur an denselben tagen zu arbeiten. 3mal die woche keiner zuhause in der mittagszeit, undenkbar. ich hätte heulen können, denn ich hatte mir von meiner änderung so viel versprochen. völlig planlos ging ich viel zu spät ins bett, und dann begann das gedankenkarussel zu rattern. ich lag wach... wach... wach..., bekam vor ungewissheit und überforderung herzklopfen, das sich schließlich zum herzrasen steigerte und mir ein paar momente lang gar sterbensangst machte. mit  großer mühe und riesendisziplin schaffte ich es, die gedanken in andere richtungen zu lenken und von diesem trip runterzukommen. ich weinte vor erschöpfung und hoffnungslosigkeit, die zeiger meines weckers näherten sich immer mehr der 2, doch ich konnte nicht einschlafen, obwohl ich so brav mit geschlossenen augen im dunklen lag und meine gedanken zurrte. mehrmals wankte ich ins bad, irgendwann kam ich auf den gedanken, coffea-globuli zu nehmen. dann irgendwann schlief ich doch, für nichtmal 4 stunden. der nächste tag war wieder ein freitag , doch immerhin einer, an dem ich das auto haben konnte.

der schrecken dieser nacht sitzt mir seither in den knochen. niemals hatte ich solche angst. sie macht mir die notwendigkeit klar, daß etwas anders werden muß. MUSS.

dann hatten wir ein familienwochenende, das sich ungewöhnlich harmonisch gestaltete und an dem wir hier und da über diese situation sprechen konnten. herr s. meint zwar, das geht schon (er ist selber so groß geworden, vater bei der arbeit, mutter zwischen arbeit und kindern hin+herspringend und sich kaputtmachend). doch ich habe endlich ganz klar sagen können, daß ich das nicht kann, daß es wirklich meine kräfte übersteigt.  daß es auch für die kinder nicht gut ist, bei aller selbständigkeitsforderung zuwenig halt gibt und es kein wunder ist, daß sie manchmal so... ausrasten (sagichmalso). und daß wir auch einfach oft zu müde und nicht entspannt genug sind, um so geduldig mit ihnen zu sein, wie es ihnen zusteht. und daß die wohnung an allen ecken und enden vernachlässigt ist. und die sozialen kontakte auf ein minimum geschrumpft sind. 
ich kann und will nicht weiter darüber hinweggehen.

seit langem haben wir uns mal nicht an solchen themen gezankt, sondern uns einfach nur ausgetauscht, überlegt wie was gehen könnte. klar ist, was nicht geht: anderer dienstplan (liegt nicht in seiner entscheidung), zweites auto,  kinder dreimal mittags allein.
heute habe ich bei der arbeit einen weiteren vorschlag gemacht, wie ich bei gleichbleibender stundenzahl kinderkompatibler arbeiten könnte (verschiebung nach vorne am donnerstag). das stieß aber nicht auf wohlwollende ohren. und wenn ich da morgen nichts weiter höre, werde ich nächste woche eine stundenreduzierung beantragen, mit der ich dann nur noch zwei wochentage + zweiwöchentlich eine teamsitzung arbeiten werde. 16 wochenstunden sind auch eine menge. (das trag ich schon lange mit mir, schob es aber immer vor mir her mit dem gedanken "ach, das geht doch. stell dich doch nicht so an...")

so. punkt. aus.
mich gibts eben nur zu meinen bedingungen.
und die beinhalten vor allem meine kinder, die ich gut ins leben begleiten möchte  und nicht nur so reinschubsen. diese verantwortung hab ich übernommen, und die ist mir wichtig. 

und nun zünd ich mir im titelbild ein lichtlein an (viel zu groß, aber ich weiß es nicht zu verkleinern) und geh schlafen.

Montag, 21. November 2011

sonntagsfreuden (mit verspätung)

ein tag ohne streit.
total harmonisch auf allen seiten.
und ich: sehrsehr erholt.

Donnerstag, 17. November 2011

stiller gruß

für dich
und deine sternenkinder
 
(du weißt schon wer) 

Mittwoch, 16. November 2011

tofu einfrieren

geht.

sieht gefroren zwar sehr gelblich *örks* aus und so, als würde er nach dem auftauen in seine bestandteile zerfallen. war aber völlig ok, ließ sich prima schneiden und braten und schmeckte 'normal'.

(ich hatte vor monaten einen tofu ins eisfach gepackt, weil das mhd direkt bevor stand und ich zu der zeit so garkeine lust auf tofu hatte.)

Dienstag, 15. November 2011

weihnachten im schuhkarton

den martini-gedanken des teilens wollte ich auch in unser leben holen. deshalb haben wir wieder an der aktion 'weihnachten im schuhkarton' teilgenommen haben. gestern und heute haben wir dann den karton beklebt, die besorgten sachen (es darf nur neues sein) darin verstaut und in der späten dämmerung den karton zum lieblingsbuchladen getragen.

zu meiner freude beschäftigen die kinder sich sehr mit dem thema, jede auf ihre weise. das kleine mädchen will vor allem wissen, welches kind den karton bekommt. das mittlere mädchen will die details wissen, wie das vonstatten geht, wer das holt und wie die kartons verteilt werden. und das große mädchen leidet an der ungerechtigkeit und grausamkeit der welt. besonders beeindruckt hat alle drei, daß es kinder gibt, die kein kuscheltier haben und noch nie schokolade gegessen haben. deshalb mußten es unbedingt zwei säckchen schokokugeln sein!
für ein über 10jähriges mädchen (alter und geschlecht kann mensch aussuchen und per aufkleber auf dem karton kennzeichenen) haben wir dieses ausgesucht: himbeerbonbons, brausebonbons, schokokugeln, zahnbürsten mit wechselköpfen, zahnpasta, hautcreme, haarbürste, haargummis, haarreif, einen kuschelbären, schulhefte und blanco-block, federmäppchen mit 12 dicken buntstiften, dicken bleistift, anspitzer, radiergummi.
(schwupp, 50 euro. für so einen 'kleinkram'. daran wird ganz deutlich, daß das, was hierzulande so nebenbei als alltäglicher bedarf gekauft wird, für kinder anderswo unerschwinglich ist.)
weil es in dieser stadt so gut wie keine wollene kleidung zu kaufen gibt, haben wir wirklich unbenutzte wollsachen aus unserem fundus dazugetan: handstulpen, ein stirnband mit ohrenwärmern und einen großen mützenschal.
obendrauf kam eine karte mit weihnachtsgrüßen.

nun gehen die phantasien wieder los, welches mädchen unseren karton wohl bekommt, in welchem land es lebt, wie es da wohl so ist. mit dieser unsicheheit müssen sie leben, obwohl sie am liebsten sofort losgefahren wären, den karton selber zu überbringen.

Sonntag, 13. November 2011

sonntagsfreuden: raus!

nachdem der gestrige samstag bei uns stimmungstechnisch ein desaster war (wir eltern wirbelten durch die behausung, um die zahlreichen überbleibsel der woche zu beseitigen, was die kinder dazu nutzten, sich nach allen regeln der mädchenkunst zu streiten), hätte ich das heute nicht nocheinmal ausgehalten. so verordnete ich der bande einen spätvormittäglichen spaziergang. ohne vater, denn der mußte am nachmittag noch zum spätdienst und wollte seine ruhe.
eiszeitliches wildgehege mit wildpferden schien mir ein attraktives ziel, obwohl ich erstmal gründlich angenölt wurde, weil sie doch lieber die s.m.d.maus gucken wollten. als wir dann eeeendlich auf dem waldweg waren, besserte sich die stimmung immer mehr, und als die wildpferde dann in sicht kamen, waren buchstäblich alle wolken wie weggeblasen, denn auch die sonne durchbrach den hochnebel und tauchte alles in ihr goldenes licht, wärmte uns leib und seele. die tiere, darunter drei fohlen, kamen zutraulich an den zaun, schwatzten den kindern die äpfel ab (oder so) und waren einfach allerliebst.
"mama, das ist tausendmal schöner als filmgucken!", schwärmte das große kind. *sagichdoch*
trotz einer kleinen lautstarken trotzeinlage auf dem weiteren weg (während der uns einige ältere menschen begegneten, von denen eine zu mir sagte: "das kenn ich. meine vollstes verständnis!" - hach tat das gut, mal nicht wie die böse mutter auszusehen!) blieb die stimmung den rest des tages wirklich gut. die kinder malten, spielten, lasen, schliefen, und durften auch ein bißchen film gucken - 'immenhof' ist ihr absoluter favorit - und ich konnte tatsächlich nach einwöchiger minihäppchen-arbeitszeit meinen 'ausaltmachanders'-novemberrock fertignähen.

wie völlig anders ich mich abends fühle, wenn ein tag gut gelaufen ist!

ich finde ja eigentlich, daß die kinder allein miteinander klarkommen sollten, ihre dinge untereinander selber regeln müssen, aber wenn da ein unausgelastetes kind die anderen nur noch piesackt, ein anderes daraufhin vorpubertär sich völlig im ton vergreift und mit voller kraft zurückschubst/schlägt/kneift und ein drittes nur noch in den höchsten tönen kreischt, dann kann ich mich nicht raushalten.
so war das gestern. von 7.30 bis 14.00, ohne wirkliche unterbrechung. das einzige, was half - was eigentlich immer hilft -, war rauszugehen, was aber erst am nachmittag ging (wegen wocheneinkauf und putzkram, den ich sonst am nachmittag hätte alleine machen müssen)

jetzt geh ich, zufrieden und neuberockt, aufs sofa, um ein anderes werk fertigzubringen.

ich wünsch euch einen schönen wochenbeginn!

Donnerstag, 10. November 2011

mützen - mit anleitung

ich stricke gerade total gerne mützen.
überschaubare kleine projekte mit großem erfolg.
passen in jede tasche, lassen sich auf den spielplatz, in den bus oder in die arbeitspause mitnehmen.
außerdem macht es den bemützten menschen in der regel freude.

im herbsturlaub habe ich 4 mützen gestrickt.
eine für die große tochter nach einer drops-anleitung (ich hab auch so eine, und sie mochte sie so gerne...)
die habe ich aber erweitert zu zwergenschalmützen, weil ich schalmützen für kinder so gut finde (und meine beiden jüngeren tragen sie noch gerne).

ich habe einfach mit zwei maschen mehr angefangen und rundgestrickt im 2re 2li muster einen 30riehigen schlauch gestrickt. dann habe ich die letzten beiden maschen der letzten runde vor dem abstricken 1. miteinander verkreuzt (dafür müssen sie mit einer hilfsnadel abgehoben werden) und 2. die erste dieser verkreuzten maschen mit der vorigen masche zusammengestrickt und die zweite der verkreuzten maschen mit der folgenden masche zusammengestrickt. (das verkeuzen soll verhindern, daß sich das gestrick an dieser stelle zu sehr dehnt und ein faden reißt)
ab dieser stelle habe ich die mütze gearbeitet wie in bora's anleitung, also hin und her gestrickt mit diesem tollen formgebenden rippenmuster.
 ähnlich statt gleich ist meine devise für zwillingsmützen ;-)
für zweijährige habe ich mit rowan felted tweed (sooo schöne farben und so weich, leicht und trotzdem warm) 92 maschen mit nadeln 3 angeschlagen, nach dem schalteil ging es mit 90 maschen weiter. und ich hab nur je ein knäuel gebraucht und tatsächlich ein restchen übergehabt, sodaß ich der jüngsten eine riesenfreude machen konnte und ihrer puppe noch schnell eine minimütze (mit 44 maschen zu beginn) gestrickt habe. :-))

und was darfs als nächstes sein?
ich mach wohl meine alte rote rippenmütze auf. die ist eh etwas großgeleiert, aber das pflanzengefärbte finkhofgarn ist so wunderbar leuchtend. das wird wohl eine schlauchmütze werden... ;-) (vielleicht wie bei jademond?)

Mittwoch, 9. November 2011

ein neuanfang

seit vielen jahren habe ich nicht mehr 'richtig' musiziert.
nachdem ich 'aus dem haus' war, viel es mir schwer, den langjährigen cellountericht beizubehalten, und auch die orchsterproben waren nicht recht kompatibel mit dem losen studentinnenleben, das ich pflegte. irgendwann dann war ich auch definitv aus dem jugendorchster rausgewachsen, und etwas neues zu suchen ging irgendwie nicht.
dann kam lange nichts.
dann kam das erste kind, und kaum war sie da, fing ich an zu trällern und zu singen. fürs kind, für meine nerven (falls sie mal schrie), für mich, einfach so. später mit ihr.
und ich merkte, daß mir das musizieren schon fehlte. doch die zeit... und die motivation... dann war das cello nicht spielbar, weil bogen kaputt (ist er immer noch)...
über allem aber immer dieses "eigentlich will ich mal wieder musizieren".

und heute abend fang ich wieder an.
zu singen wenigstens.
ein kleiner schulchor für begrenzte zeit, der für das adventsfest der schule probt.
da ist die einstiegshürde nicht so groß, und ich hoffe sehr, daß sich daraus mehr ergibt!

ich freu mich so!

Montag, 7. November 2011

verlängerung

wir machen dieses jahr längere herbstferien. zumindest die kinder.

die erstklässlerin brachte von ihrer banknachbarin keuchhusten mit nach hause, der zu ferienbeginn deutlich wurde. (nach ärztlicher abklärung wurde uns der urlaub an der nordsee erlaubt, sogar empfohlen. seeluft hilft. obwohl wir keinen unterschied bemerkten.)
die große zog eine woche später nach, die jüngste begann erst vor ein paar tagen überhaupt zu husten.
so langsam komm ich mit dem wochenzählen kaum nach und hoffe einfach, daß wir zum ersten advent hustenanfallsfrei sind.

seit die erste tochter im kindergarten war, kreuzte der keuchhusten jeden herbst/winter unseren weg, kam aber nie zu uns. da war ich auch froh drum, vor allem wegen der langen krankheitsdauer. nun ist er aber hier und darf dann auch bleiben. antibiotisch abblocken wollen wir ihn nicht, weil unserer meinung nach kinderkrankheiten ihren sinn haben und den organismus stärken. deshalb sind unsere kinder auch nicht gegen kinderkrankheiten geimpft. wir sind aufmerksam bei der sache, und die verordneten tropfen scheinen recht gut zu tun. der k. zeigt sich bisher recht milde, ohne nächtliches übergeben oä, die mädels machen die hustenattacken souverän durch und schlafen dann weiter. sie sind nur etwas schlapp und leiden vor allem unter der sozialen isolation, denn kaum in kind in unserem umfeld hatte bisher keuchhusten. und niemand will ihn freiwillig haben...

aber so eine notgemeinschaft schweißt auch zusammen, die streitereien haben tatsächlich abgenommen! wir sind oft im garten, die große telefoniert stundenlang mit ihren freundinnen (ein hoch auf die flatrates!), und seit heute werden natürlich hausaufgaben gemacht. privatlehrerin zu spielen ist aber nicht so toll, besonders bei störrischen kindern, die ausschließlich ihre lehrerinnen zur schulischen wissensvermittlung akzeptieren. heute mittag: bruchrechengeschrei. na denn...

und ist es nicht toll, am ersten schultag bis 8 schlafen zu können? ;-)

bleibt ihr schön gesund da draussen!

Samstag, 5. November 2011

fürs leben

die trauer um mein kind ist mir seit bald 8 jahren eine vertraute weggefährtin.
sie zerrt nicht, sie ist einfach da, meist still und mild, selten stürmisch.

und dann schreib ich so einen eintrag wie den letzten, weil ich so gerührt war und ermutigen wollte, und auf einmal gehe ich durch die erinnerungen und die tränen fliessen, daß meine nebenhöhlen heute mittag noch wund sind...
(gar nicht schlimm, ganz friedlich. es ist wie es ist.)

das bleibt mir wohl fürs leben.
(und das ist auch gut so.)

<3

grabbeigaben

frau tadellos gibt ihrem vater ein erinnerungsstück mit auf den letzten weg.

das mag für die einen sentimental, für andere auch befremdlich wirken.

wir haben genau das beim abschied von unserer zweiten tochter in den tagen der aufbahrung auch getan.
sie hatte ihre schönsten sachen an, sie bekam bilder, steine, spielsachen, ihren glücksbringer, schneckenhäuser, ein kuscheltier, blumen, briefe, karten, sogar (von der hebammenschülerin) ein stränchen echtes bärenfell in ihr weidenkörbchen gelegt.
ich hatte alle dazu eingeladen, dies zu tun, wenn sie es möchten.

es hat ungeheuer gut getan und uns allen den abschied erleichtert.
und ich bin so froh, daß wir instinktiv, ohne darüber nachzudenken, diesen doch unkonventionellen weg des abschieds gegangen sind. wir haben es einfach getan.

ich denke, seit jeher sind sämtliche bestattungsrituale vor allem dazu da, den weiterlebenden den abschied leichter zu machen. grabbeigaben wie nahrung, waffen, schmuck und andere reichtümer gaben in alten zeiten den menschen die gewissheit, noch ein letztes mal gut für ihre angehörigen gesorgt zu haben. die heutige variante 'blume ins grab - schaufel erde dazu' ist in meinen augen ein müdes relikt in einer gesellschaft, die sich völlig von dem urtümlichen und doch so zentralen vorgang des sterbens entfernt hat. doch hilft es den weiterlebenden nur vordergründig, nicht hinzugucken (hingucken zu dürfen), schnell weg, zackzack, drüberweg. der schmerz wird nur verdrängt und kommt dann zu andere zeit auf manchmal seltsame weise wieder zum vorschein. und sei es als seelische verhärtung.

deshalb möchte ich euch allen für den fall des falles mut machen, euch zu trauen, in ruhe abschied zu nehmen und euren lieben mitzugeben, was eurem bedürfnis entspricht.
während so einer aufbahrungszeit (die wir in der hiesigen christengemeinschaft erleben durften, die heute jedoch auch von vielen bestattungsunternehmen angeboten wird) kann mensch allein und gemeinsam singen, schweigen, erzählen, die gedanken schweifen lassen, den tod wahr-nehmen. und grabbeigaben verbinden euch noch einmal sehr schön auf ganz persönliche weise mit den verstorbenen, geben auch (zb in einem brief) die möglichkeit, im stillen nachzuholen, was  nicht mehr gesagt werden konnte. und auch für kinder kann so ein erlebnis sehrsehr wichtig und hilfreich sein, um den tod zu realisieren.

(schlimm fand ich den rat der freundin eines freundes an ihn, nicht hinzugehen mit den worten "tu dir das nicht an." wie schade für ihn, daß er NICHT da war.)

Dienstag, 1. November 2011

sonntagsfreuden: blättertanz

am mittag im garten, oben am berg über der stadt.
wir sitzen in milder sonne auf der terrasse und geniessen espresso und warmen schokoladenkuchen à la bora,
da geht ein wind durch das rotgold der bäume, und eine große blätterwolke geht über der wiese nieder,
flinkernd und sacht tanzend.

wunderzauberfein.

kein foto, dafür viel ohhh! und ahhh!
den ganzen restlichen nachmittag trug ich die knipse startbereit in der hosentasche,
aber keinmal wieder gab es solch einen blättertanz, nur in diesem einen moment.

7sachen am meer

eine woche waren wir in in den niederlanden am meer.
unser häuschen (ein 'bungalow' auf einem campingplatz) war zwar klein,
aber dank des meist trockenen wetters völlig ausreichend.
die kinder waren eh meist draußen, zum radeln und spielen und muschelnsuchen...
 
weite und licht
balsam für die seele

immer wieder (ich auch)

die jüngste nutzte unsere radtouren gern zum mitagsschlaf, obwohl das wahrlich nicht bequem war
(und ich guck nur so grimmig, weil ich mich so konzentrieren mußte, um beim radeln zu knipsen)
foucaultsches pendel in der kirche in veere
unglaublich faszinierend und auch meditativ, dort zu stehen und in der kirchenstille
eine viertelstunde dem schwingen des großen pendels (24 meter ist das seil lang, 35 kg das pendel schwer!) zuzuschauen, die drehung der erde zu sehen.
auch das war möglich: barfuß am strand und sogar mit den füßen im eisargkalten wasser

herr siebensachen wollte mich (mich!) in ein modegeschäft locken, doch mich zog es in den fahrradladen:
neue ausstattung für lastentransporte (vorn gepäck, hinten kind)

teures mitbringsel: ein neuer anlasser :-(((


ach es hat so gut getan!
nur eines habe ich vermißt: das rotgoldbraun der buchen.
die gibt es dort am meer nicht, ebensowenig ahorn. der herbst ist dort erst gelblich und dann schon kahl.
dafür schwelge ich nun in den wunderschön warmen farben der hiesigen buchenwälder.


habt einen schönen novemberbeginn!