trotzdem wanderten meine augen immer mal wieder durch die wohnungsannoncen, gaben suchwörter wie 'altes haus miete' in immobilienbörsen ein. schweiften die blicke beim spazierengehen so nach hier und da uns ließen mich manchmal seufzen. ach, ein garten oder balkon wäre schön. oder ein feuerofen. aber naja...
im dezember letzten jahres bemerkte ich dann eine wende in meinem denken und fühlen. ich wurde immer zufriedener, ließ die träume von einem neuen zuhause ziehen und ertappte mich sogar bei dem gedanken, "na, wenn die wohnung jetzt zum kauf stünde, die könnten wir uns richtig schön machen." ich freute mich, daß ich diese leise unzufriedenheit hatte loslassen können.
am sylvesterabend gossen wir wachs (statt blei), und sowohl herr siebensachen als auch sein holdes weib hielten danach etwas in den händen, was von allen sofort als hutzeliges häuschen gedeutet wurde. hä???? die große tochter - deren freundin gerade die trennung der eltern erlebt - meinte trocken: "oder ihr trennt euch, jeder ein zuhause."
ich stellte mein häuschen zusammen mit meinem wunschstern auf mein bettkästchen und schmunzelte leise in mich hinein.
am nächsten tag machte ich mit der jüngsten einen neujahrsspaziergang, traf am ende eine bekannte und schwatzte ein bißchen mit ihr. zum schluß meinte ich noch, "wenn bei euch mal ein haus frei wird, darfst du uns mal bescheid sagen." sie guckte und meinte, "da sind häuser frei! und sogar eins zur miete." zuhause googelte ich eine kontaktmailadresse und schrieb. nach eineinhalb wochen kam eine vielversprechende antwort, wir machten einen besichtigungstermin aus, und waren keine zwei meter im haus, da warn wir schon begeistert. der vermieter (der immobilienmensch einer kirchlichen organisation) war sehr nett und anscheinend auch mit uns zufrieden (es stellte sich sogar heraus, daß auch er drei töchter hat *schmunzel*). und vorgestern haben wir den vertrag unterschrieben. seitdem schwanke ich zwischen euphorie und überforderung, denn es muss eine menge gemacht werden bzw wir wollen eine menge machen. dafür haben wir aber drei monate zeit!
es ist ein zwanzigerjahrereihenmittelhäuschen 300m entfernt von hier, von außen leider
oh, ich freue mich so unglaublich! was dort alles möglich sein wird in haus und garten! zwischendurch hab ich immer wieder so ein leises gefühl von ankommen und hoffe sehr, daß wir dort dann lange bleiben werden (oh doch, das werden wir tun. so einen glückstreffer werden wir nicht wieder loslassen). und ich geh auch davon aus, daß wir trotz klassischer wohnsituation dann nicht 'verspießern' werden ;-)
(ein bißchen erinnert mich das prozedere an den klassischen ablauf zb bei unerfülltem kinderwunsch: wenn du endlich losgelassen hast und mit nichts mehr rechnest, dann geht dein wunsch in erfüllung!)