nicht müde werden sondern dem wunder leise wie einem vogel die hand hinhalten. (hilde domin)

Sonntag, 20. November 2016

der präsident in spe

die letze woche war wohl auf der ganzen welt sehr geprägt vom ergebnis der präsidentschaftswahlen in den usa. bei allem erschrecken über dieses ergebnis wurden viele gute gedanken gesagt/geschrieben, ich kann sie garnicht alle auflisten (hier und hier und hier und so weiter).

mir kommt der herr ein wenig wie ein zu groß geratener rüpel vor, dessen gehabe alle aufmerksamkeit auf sich zieht und der dadurch große aufregung verursacht. mitnichten will ich damit die gefahren in zweifel ziehen, auch ich bin erschreckt und frage mich, wie es nun weitergeht. doch als vor ein paar tagen im fernsehen im zusammenhang des gespräches von obama mit merkel gesagt wurde, obama habe den namen des zukünftigen präsidenten nie erwähnt, da dachte ich mir: ja, das ist vielleicht ein weg, ihm nicht zuviel raum zu geben: seinen namen nicht zu nennen. nicht daß es etwas an den tatsachen ändern würde. aber diese unglaubliche aufmerksamkeit, die zur zeit jedem p*ps von ihm zuteil wird, verleiht ihm so dermaßen viel macht über unsere leben, unser bewußtsein, daß wir davon noch ganz kirre im kopf werden (von der bedrängten seele ganz zu schweigen).

nichtsdestotrotz müssen wir aufpassen, daß es uns hier nicht genauso ergeht. ich habe mich jedenfalls heute sehr gefreut, als ich die neuen nachbarn, die das leerstehende haus gegenüber gekauft haben, zum ersten mal gesehen habe, denn sie sind dunkelhaarig und sehen mediterran/orientalisch aus. "willkommen", hab ich gesagt, und "viel erfolg beim renovieren".

ich freue mich über jeden nicht deutschstämmigen menschen meiner umgebung (also außer herrn siebensachen, der ist zwar hier geboren, aber kein deutscher - gastarbeiterkind der ersten stunde). auch wenn das ein oder andere vielleicht mal nicht so kompatibel ist, ist es doch egal, wieso ein mensch dies oder das nicht ißt oder eben doch oder etwas auf diese bestimmte weise tut oder in welche richtung sie betet - das ist doch in jedem dorf anders. klar kann das mal zu komplikationen führen, aber wir sollten über alles reden. miteinander statt gegeneinander.

(tja, als ob diese herausforderung neu wäre... sie ist so wichtig wie eh und je.)

1 Kommentar:

  1. Ja, miteinander reden, statt gegeneinander.
    Ein schöner Satz von Dir
    Auf eine gute Nachbarschaft, die wünsche ich Euch
    und einen wundervollen Advent
    liebe Grüsse
    Elisabeth

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