nicht müde werden sondern dem wunder leise wie einem vogel die hand hinhalten. (hilde domin)

Samstag, 10. November 2012

kaum auszuhalten

heute mittag saß ich in der aufgeräumten küche, alle anderen waren in ihren höhlen verschwunden. es war so still und ich saß einfach da, und mit einem mal bemerkte ich, daß zwischen dem letzten mal, daß ich auf die uhr sah, und diesem moment jetzt, 5 minuten vergangen waren, in denen ich mich nicht gerührt hatte. kein klitzekleines bißchen. ich hatte nur gesessen und geatmet und in den himmel geschaut. jetzt erst hörte ich leise geräusche: hinter mir das gluckern des kühlmittels im kühlschrank, leise stimmen von außerhalb, dielenknarren von oben. das denken setzte wieder ein, und obwohl ich es unglaublich genossen hatte, hielt ich es keine drei minuten mehr aus, so still zu sitzen.

2 Kommentare:

  1. Wie schön solch ein meditativer Moment. Sie sind mit Familie so selten und wertvoll.

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  2. meditativ ist genau der richtige ausdruck.
    und absolut unbeabsichtigt, einfach so vorbeigeschwebt.

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