nicht müde werden sondern dem wunder leise wie einem vogel die hand hinhalten. (hilde domin)

Donnerstag, 29. Januar 2015

unverhoffte wunscherfüllung

wir wohnen nun seit fast drei jahren in dieser wohnung. schlecht ist sie nicht, schön geräumig mit zwei bädern (ein segen!) und viel licht. nachteilig sind der bodenbelag (laminat! aarrrhg!), die schlecht isolierten aussenwände und der preis (obwohl der nur für unseren geldbeutel hoch ist, an sich ist er ok). daß die vermieterin um die ecke wohnt und ab+zureinschneit um zu behaupten, wir hätten ja nicht geputzt oder so zeugs, das übersehen wir mal großzügig. die lage ist für uns großartig: der waldrand ist 200m entfertn, die kinder könne zu fuß in ihre beiden waldorfschulen gehen, auch läden für den täglichen bedarf sind zu fuß zu erreichen, sogar ein bioladen. vor allem aber fühlen wir uns hier zuhause.

trotzdem wanderten meine augen immer mal wieder durch die wohnungsannoncen, gaben suchwörter wie 'altes haus miete' in immobilienbörsen ein. schweiften die blicke beim spazierengehen so nach hier und da uns ließen mich manchmal seufzen. ach, ein garten oder balkon wäre schön. oder ein feuerofen. aber naja...
im dezember letzten jahres bemerkte ich dann eine wende in meinem denken und fühlen. ich wurde immer zufriedener, ließ die träume von einem neuen zuhause ziehen und ertappte mich sogar bei dem gedanken, "na, wenn die wohnung jetzt zum kauf stünde, die könnten wir uns richtig schön machen." ich freute mich, daß ich diese leise unzufriedenheit hatte loslassen können.

am sylvesterabend gossen wir wachs (statt blei), und sowohl herr siebensachen als auch sein holdes weib hielten danach etwas in den händen, was von allen sofort als hutzeliges häuschen gedeutet wurde. hä???? die große tochter - deren freundin gerade die trennung der eltern erlebt - meinte trocken: "oder ihr trennt euch, jeder ein zuhause."
ich stellte mein häuschen zusammen mit meinem wunschstern auf mein bettkästchen und schmunzelte leise in mich hinein.
am nächsten tag machte ich mit der jüngsten einen neujahrsspaziergang, traf am ende eine bekannte und schwatzte ein bißchen mit ihr. zum schluß meinte ich noch, "wenn bei euch mal ein haus frei wird, darfst du uns mal bescheid sagen." sie guckte und meinte, "da sind häuser frei! und sogar eins zur miete." zuhause googelte ich eine kontaktmailadresse und schrieb. nach eineinhalb wochen kam eine vielversprechende antwort, wir machten einen besichtigungstermin aus, und waren keine zwei meter im haus, da warn wir schon begeistert. der vermieter (der immobilienmensch einer kirchlichen organisation) war sehr nett und anscheinend auch mit uns zufrieden (es stellte sich sogar heraus, daß auch er drei töchter hat *schmunzel*). und vorgestern haben wir den vertrag unterschrieben. seitdem schwanke ich zwischen euphorie und überforderung, denn es muss eine menge gemacht werden bzw wir wollen eine menge machen. dafür haben wir aber drei monate zeit!

es ist ein zwanzigerjahrereihenmittelhäuschen 300m entfernt von hier, von außen leider potthässlich nicht so hübsch, doch innen mit potenzial. drei etagen, holztreppenhaus, vollunterkellert, gasheizung, terrasse und 8oqm garten. parkett im wohnzimmer, oben dielenböden. und das ganze für 180euro weniger als hier (100 weniger miete, 80 weniger nebenkosten). da wohnen kinder im viertel, und die strasse ist so miniklein, daß die kinder rausgehen und auf der strasse vorm haus spielen können. wir kriegen noch die alten bodenbeläge rausgerissen und die paneele unterm dach entfernt, hier und da eine steckdose zusätzlich, einen neuen gasanschluss in der küche, eine kellerwand entfeuchtet. das abschleifen der dielenböden werden wir - wenn sie noch in ordnung sind - machen lassen. ansonsten gibt es viele qm wände zu machen (tapete ab, gipsen, streichen) und die treppen zu streichen. und danach kisten zu packen... aber dann...!

oh, ich freue mich so unglaublich! was dort alles möglich sein wird in haus und garten! zwischendurch hab ich immer wieder so ein leises gefühl von ankommen und hoffe sehr, daß wir dort dann lange bleiben werden (oh doch, das werden wir tun. so einen glückstreffer werden wir nicht wieder loslassen). und ich geh auch davon aus, daß wir trotz klassischer wohnsituation dann nicht 'verspießern' werden ;-)


(ein bißchen erinnert mich das prozedere an den klassischen ablauf zb bei unerfülltem kinderwunsch: wenn du endlich losgelassen hast und mit nichts mehr rechnest, dann geht dein wunsch in erfüllung!)

6 Kommentare:

  1. Ich freu mich für euch und du hast recht wen du eigentlich losgelassen hast und schon gar nicht mehr daran denkst kommt es zu dir vorbei einfach toll .lg galina

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  2. OOOH wie GUT! Und....da trifft wieder mein alter Spruch....lieber in nem hässlichen Haus wohnen und auf ein schönes schauen als umgekehrt .....in diesem Sinne. Viel Freude beim schönmachen udn umziehen.
    P.S. es gibt wirklcih sehr gute Schleifmaschinen, wir haben hier einen biobaubedarf der vermietet dies tolle Maschine....da staubt nix, da gibts keine Riefen und sie sind so leicht bedienbar, das ich die meiste Abschleiferei allein gemacht habe, frau braucht nur jemand zum tragen.....ich glaub Einscheibenschleifmaschine....oder so.

    liebe Grüße, guten Mut und frohen Sinn für euch alle....

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  3. So ist es oft.
    Loslassen und laufen lassen.
    Und plötzlich kommt es von alleine. ...:))
    Viel Spaß und Kraft beim Umzug !
    Stella

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  4. Das könnte unsere Geschichte sein, außer das wir 5 Kinder haben ;). Wir ziehen nächste Woche ins Häuschen und das ist uns auch durch einen glücklichen Zufall untergekommen... Wir zahlen zwar nicht weniger, aber auch nicht mehr und das obwohl es den Garten, die Dachterasse und ca. 70qm mehr Wohnfläche hat.
    Ich wünsche Euch einen reibungslosen Umzug und viel Freude mit dem neuen Heim!
    Liebe Grüße
    Stefanie

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  5. Das freut mich sehr für euch. Ein gutes Ankommen im neuen Zuhause.

    Liebe Grüße
    Andrea

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  6. danke für den guten tip, frau maria! ich werd ich mal erkundigen.

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