nicht müde werden sondern dem wunder leise wie einem vogel die hand hinhalten. (hilde domin)

Freitag, 8. April 2016

5 minuten

meine tage sind voll, wie die fast aller mütter, besonders von denen, die auch noch geld verdienen gehen. beim lesen von wasmachstdueigentlichdenganzentag-einträgen schlacker ich oft mit den ohren, was alles in so manchen frauentag hineinpasst, doch wenn ich dann überlege, sind meine tage oft auch nicht leerer.

voll sind meine tage vor allem mit geräuschen: die töchter mit ihren vielen worten, ihrem durcheinanderreden, ihrem streit und auch ihrer musik; die zu betreuenden menschen bei der arbeit, die entweder immerwiederkehrend gleiche worte oder sätze an mich oder niemanden richten oder auch mangels anderer ausdrucksmöglichkeiten oft lautieren (brummen, tuten, kreischen, brüllen, knurpsen - was es halt so an geräuschmöglichkeiten im menschlichen mund gibt); die besprechungen und gespräche mit kolleg_innen; nicht zuletzt die geräusche des stadtverkehrs (auch wenn wir zum glück ziemlich ruhig wohnen).

diese geräuschfülle belastet mich oft am meisten, grad wenn mehrere geräusche gleichzeitig ertönen und dabei anforderungen an mich gestellt sind. gerade nach der arbeit (einer hauptbelastungszeit - s.o.) steigt mein stresspegel oft rasant, wenn die töchter dann durcheinanderreden, zetern und wasauchimmer von mir wollen. eine pause zwischen arbeit und zuhause ist oft nicht machbar, die viertelstunde autofahrt bringt mir zwar ruhe, aber keine entspannung. ich versuche aber, am nachmittag wenigstens mal 5 minuten ruhe zu bekommen, weil das meine belastbarkeit für das abendprogramm deutlich erhört. also bitte ich entweder das jüngste siebensächelchen um 5 minuten redepause (sie berichtet gerne ausdauernd, live und in farbe von ihrem tun und denken) oder aber (am besten gleichzeitig) lege mich irgendwie mal kurz hin. gerne mache ich das auf der terrasse, einen sojacappucino neben mir, das vogelgezwitscher als hauptgeräusch. und gestern bin ich dabei sogar kurz weggenickt. 5 minuten reichen mir da durchaus, powernapping für die ohren quasi.

(für die arbeit will ich mir endlich mal ordentliche ohrstöpsel anschaffen, denn einen leichten hörschaden  im hochfrequenten bereich habe ich schon. vielleicht ist es auch nur das alter...)

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