nicht müde werden sondern dem wunder leise wie einem vogel die hand hinhalten. (hilde domin)

Sonntag, 10. Januar 2016

blick zurück

bei greta las ich einen jahresrückblick, der mich sehr berührt hat in seiner ehrlichkeit. angestrengt und erschöpft und doch dankbar und optimistisch. das hat mich bewegt, nun auch selber mal einen zu schreiben.

mein 2015 also.
überaschend, traurig, anstrengend, (vor)freudig, neugierig, mutig, kräftezehrend, froh. leben eben.

direkt am 1. januar "fiel uns das haus vor die füße", und so begannen wir das jahr mit plänen und konnten bald mit dem renovieren beginnen. die schwiegermutter wurde überraschend von ihrem langen leiden erlöst, trotzdem waren wir sehr traurig. die mittlere tochter begann zur logopädin zu gehen und macht seither schöne fortschritte. die große tochter präsentierte ihre jahresarbeit (über coco chanel) und übte danach mit der klasse fürs achtklassspiel. der mann war mit der jüngsten in kur und ich hab derweil alleine weiterrenoviert mit unterstützung der großen töchter und ihren freundinnen.

mit  meinen geschwistern zog ich unsere eltern in ein pflegeheim um. dann machten wir urlaub in der normandie, zogen ins haus ein und fühlten uns vom ersten moment an so wohl und genossen das leben zwischen kartonstapeln und auf der terrasse in vollen zügen. das klassenspiel der großen tochter gelang sehr schön, und wir eltern waren so stolz. eine zarte freundschaft mit einer lieben kollegin intensivierte sich allmählich.


in den sommerferien fuhren wir eine woche an die ostsee und machten danach zwei kleine radtouren: eine der mann mit der jüngsten, die andere ich mit den beiden großen zu meinem bruder (davon wollte ich eigentlich noch berichten...). die jüngste ließ sich die haare komplett abschneiden (also bis auf kurzhaar). dann zogen nacheinander die beiden katzenkinder bei uns ein und machen uns seither große freude. ich begann, kein tierisches eiweiß mehr zu essen, was meine gelenke sehr entlastet.

die schule begann (leider) wieder, die töchter sind nun in klasse 3, 5 und 9. für die mittlere begann der ganztagsunterricht. dadurch änderte sich unsere wochenstruktur, es ist nun seltener nötig, mittags zuhause zu sein und zu kochen. (der mann hat dadurch an zwei arbeitsfreien tagen erst ab 14.00 hier eintrudelnde kinder. darauf bin ich ein bißchen neidisch, denn an meinen arbeitsfreien tagen sind die kinder zuhause.). das jüngste siebensächelchen bekam leserechtschreibförderung, was ihr sehr gut bekommt, so langsam bekommt sie einen zugang zum geschriebenen wort. gefühlt viel zu schnell zog der sommer vorbei und mit ihm das draussenleben auf der terrasse und im kleinen garten.


im herbst gelang es mir endlich, meinen alten kleiderschrank in "meine" ecke im schlafzimmer zu befördern (indem ich die kranzleisten oben abmonierte, denn erst so passte er durchs treppenhaus).
wir gaben mit einem weinenden und einem lachenden auge nach 10 jahren unseren kleingarten ab und fühlten uns danach doch sehr befreit.
die jüngste begann einen schwimmkurs, während dem ich im nebenbecken meine bahnen zog. die ersten "neuen" geflüchteten kamen in unsere stadt und beschäftigten uns in gesprächen und gedanken, obwohl wir noch nicht in direkten kontakt gekommen sind. in den ferien fuhren wir den obligatorischen tag an die nordsee, sodaß ich in diesem jahr dreimal am meer war! wir wurschtelten weiter im haus herum, reduzierten kistenstapel und richteten den keller soweit her, daß es jetzt neben dem waschkeller einen werkstattkeller und einen vorratskeller gibt. außerdem habe ich im herbst entschieden, ab januar einen tag mehr zu arbeiten (seufz) und bekam meinen antrag auch sehr schnell bewilligt. die mittlere tochter machte mal eben nebenbei das bronzeschwimmabzeichen im schulschwimmen. desweiteren gab es bei der arbeit eine große aufregung wegen einer (berechtigten) kritik an einem kollegen, die aber sehr aufwendig quasi niedergeknüppelt wurden. da war ich sehr enttäuscht von einigen kollegen. nebenher entwickelte sich langsam eine freundschaft mit einer nachbarsfamilie mit einem jungen im alter der jüngsten. besonders wir frauen sind davon sehr erfreut.

dann kam der november mit intensiven chorproben und einer sehr schönen aufführung sowie den vorbereitungen auf die adventszeit mit ihren märkten und festen in den schulen. im dezember ging mein energielevel immer weiter in den keller, ich schleppte mich mit zuwenig schlaf durch die notwendigkeiten, schaffte gefühlt kaum etwas und spürte in den ferien, als ich mal ganz zur ruhe kommen konnte, eine art depressive verstimmung mit trüben gedanken, lust- und freudlosigkeit und aktivitätshemmung sich breitmachen. erst eine gabe homöopathisches gold (aurum im präparat "neurodoron") schaffte da abhilfe, und zwar sehr eindrücklich: schon eine stunde nach der einnahme spürte ich, wie es mir quasi die arme runterkrabbelte. und wegblieb. die paar verbleibenden ferientage in besserem gemütszustand genoß ich umso mehr. unsere weihnachtszeit war ruhig und entspannt, wir waren viel im haus und machten viel "nichts". und viel zu schnell war das neue jahr begonnen und die zwei wochen ferien vorbei.

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ich mag auch mit den fragen von jana zurück- und vorblicken. beim schreiben habe ich aber festgestellt, daß mir das für die öffentlichkeit doch zu privat ist, deshalb mach ich das für mich allein. geholfen haben mir diese fragen aber sehr.

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