nicht müde werden sondern dem wunder leise wie einem vogel die hand hinhalten. (hilde domin)

Sonntag, 3. April 2016

ferienbemerknisse

nun sind die osterferien zuende. schade eigentlich (wie immer: ich liebe schulferien, auch wenn ich selber arbeiten muss).

wir hatten uns für eine knappe woche über air bnb ein ferienhäuschen in noord-holland organisiert. und ein katzenkümmermädchen in der nachbarschaft.
in holland war es jetzt nicht so berauschend: das wetter war mickrig, das meer zu weit weg, um mal eben hinzugehenfahren, die kinder höchst zankfreudig (und eins bedingt dabei natürlich das andere). dann legte herr siebensachen sich noch für drei tage fiebrig hustend nieder, so daß ich schon dachte, zu einem nederlandse doc zu müssen (ich bin nicht zimperlich mit krankheiten, aber husten mit fieber ist - nach mehreren lungenentzündungen im lauf der jahre - immer ein fall für die dottoressa.). ging dann zum glück ohne.

trotzdem hatten wirs schön. das häuschen war klein mit allem notwendigen, und es war wohltuend, mal woanders zu sein. was ich völlig unterschätzt hatte, war die sehnsucht nach den katzentieren: ich hatte noch nach zwei tagen immer wieder feuchte augen, wenn ich an die beiden dachte (ob das wohl gut geht? was machen sie wohl, wenn sie nicht immer nach belieben rein oder raus können?...). ich hatte einfach beschlossen, es zu genießen. sehr berührt haben mich die holländischen farben des vorfrühlings: verblasstes ziegelrot, tiefdunkles grün, rindengrau, schneeglöckchenweiß und narzissengelb. das war mir so vertraut und hat viele erinnerungen an frohe kinder/jugendferien geweckt, und ich habe manches mal mit sanfter wehmut an meinen vater und die vielen mit ihm in holland verbrachten ferien gedacht *hach*.

einen tag sind wir auf besonderen wunsch der großen tochter nach amsterdam gefahren und fast 5 stunden durch die stadt gegangen - ohne genöle und gezeter! ich hatte per reiseführer einen rundgang ausgeguckt, der mir realistisch erschien, mit nettigkeiten zum sehen und leckereien zum essen, läden und flohmarkt zum stöbern und natürlich viel zum staunen. die grachtenrundfahrt haben wir dann nicht mehr geschafft, aber es war sicher nicht das letzte mal, daß wir dort waren. museen waren garnicht drin ("boah mama, das is laaangweilig!"), aber hinterher wär die große tochter doch gerne wenigstens beim annefrank-haus gewesen. dafür hat sie im secondhandladen docmartens (in schwarz) gefunden und sich kaum eingekriegt, als ich sagte: "na wenn sie passen, behalt sie gleich an." erstens bin ich einfach froh über einen so unkomplizierten, flinken schuhkauf, zweitens ist das mal was anderes als die obligatorischen stoffschuhe, drittens halten die eine weile, und vor allem jubelt mein altes punk/freakherz darüber, daß das kind nun von alleine docs trägt, die ich mir damals nie zu wünschen wagte.
mich hat an amsterdam neben den alten innenstadt und der backsteinarchitektur ringsrum am meisten die unvorstellbare unmenge an fahrrädern beeindruckt. das ist einfach unfassbar toll dort. (die stadt selber kannte ich schon von mehreren kurzbesuchen vor vielen jahren, sie ist immer wieder charmant und lebhaft.)

zurück zuhause waren die katzen garnicht beleidigt über unsere abwesenheit, sondern haben sich mit wirklich stundenlangem schnurren und kuscheln tatsächlich über uns gefreut *hach*. die drei tage geldverdienen liefen so nebenher, und frühlingssonne gabs dann auch hier und da, zuletzt gestern und heute mit nackten füßen und großem gemeinsamen putzen, graben und räumen in haus+garten. und was ich mir schon lange gewünscht habe ist nun wahr: freunde in der nachbarschaft, die einfach auf zuruf mal eben vorbeikommen und uns helfen, den frischgebackenen altbrotverwertungskuchen auf der terrasse zu verputzen.  (darüber freu ich mich so , daß ich beim schreiben feuchte augen bekomme...)

und bei alldem hatte und habe ich unbändige freude drüber, daß der frühling, das neue leben wirklich, tatsächlich, zuverlässig wie jedes jahr und doch so herbeigesehnt, wiederkehrt. ostern: ende der dunkelheit, überwindung des todes, frühlingserwachen.

nun geht das frühe aufstehen wieder los, und es kommen all die anforderungen und hürden in der schule und hausaufgaben am nachmittag zurück. ich wünsche den töchtern (und uns eltern), daß sie nicht so schnell gestresst sind und ihre dinge entspannt geregelt kriegen.

habt ihr es gut und kommt gut in den (schul)alltag zurück!

1 Kommentar:

  1. Das hört sich gut an, denn diese kl.Zankereien sind ja eh normal. Es ist wirklich schön, wenn man mal "einen anderen Wind" um die Nase bekommt. Wobei es schon gemein ist, wenn das Wetter gar nicht mitspielt.
    Das Glück hatte ich nicht, ich hab der Tochter die DocMartens neu gekauft. Aber ... ich hab so das Gefühl, sie braucht lange Zeit keine anderen Stiefeln mehr.
    Was die alles aushalten! Und ... auch ich bin froh, dass sie nicht mit hohen Absätzen oder sonst was kokettiert. Da sind mir diese Schuhe sehr viel lieber.
    Sie hat eine Freundin, auch 16 J., die trägt schon monatelang nur Absätze, auch den ganzen Winter lang. Die ersten Beschwerden hat dieses junge Mädchen schon, aber NEIN! ... die Stöckelschuhe sind nicht schuld!
    Danke Dir für Deine Zeilen unter meinem Post. Es tut gut verstanden zu werden.
    herzliche Grüsse
    Elisabeth

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