nicht müde werden sondern dem wunder leise wie einem vogel die hand hinhalten. (hilde domin)

Dienstag, 28. September 2010

zum herbstanfang


dieses gedicht ist altbekannt, aber hoffentlich noch nicht abgedroschen. es geht mir bei jedem lesen so nah, als ob dieser wunderbare dichter in mein herz geschaut hätte!
deshalb hier an dieser stelle:

Herbsttag
Herr: Es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren
und auf den Fluren laß die Winde los.

Befiehl den letzten Früchten reif zu sein
gib Ihnen noch zwei südlichere Tage
dräng sie zur Vollendung hin und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.

Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr
wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird lesen, wachen, lange Briefe schreiben
und wird auf den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.

RM Rilke

4 Kommentare:

  1. wunderbares Gedicht!

    zur Lichtechtheit. Es stimmt, dass Beerenfarben nicht so lichtecht sind, aber Pflanzenfarben im allgemeinen sind nicht 100% lichtecht. Durch die Beize, Stufenfärbung und Nachbehandlung mit Essig kann man die Lichtechtheit erhöhen. Das heißt aber nicht, dass die Farbe verschwindet, sondern eben verblasst (mal mehr mal weniger), irgendwann....aber einen anderen Charme bekommen kann.

    ganz lieben Dank für deinen Kommentar udn ich freue mich wirklich jedes Jahr wieder auf dieses Rilkegedicht.

    lg
    mandy

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  2. hallo mandy!

    danke für deine antwort hier! stufenfärbung sagt mir grad nichts, aber ich mach mich schlau! denn selberfärben ist wirklich zu schön!

    auch-lieben-gruß!

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  3. das heißt bloß, dass du die wolle während des fäfbevorgangs kurz rausnimmst, "durchlüftest" und dann wieder in den Sud zurückpackst, das kann man auch wiederholen...

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