in den letzten geburtstagvorbereitungen, zwischen torten
heute vor drei jahren hatten wir nur eine andeutung von diesem kind, das morgen nun schon 3 wird.
auf der hinreise in den schwiegerelternitalienurlaub machten wir pause am schweizerischen sempachsee, da flog ein storch über uns hinweg. einfach so.
gegen ende des schwiegerelternitalienurlaub waren wir zaungäste bei einer örtlichen prozession. da unser interesse nicht nur touristisch motiviert war, sondern wir auch durch familiäre bande an den örtlichen traditionen interessiert sind, gingen wir nach abschluß der feierlicheit in die kirche hinein und setzten uns in eine bank, um 'stimmung zu schnuppern'. still und staunend saßen wir da, da kam ein ortsansässiger und gab uns eine im rahmen der fruchtbarkeitsfeierlichkeit gesegnete ähre. einfach so.
zwei tage später lud ich den akku des telefonino für die rückreise auf, und prompt kam ein anruf aus deutschland. einfach so. (*)
heute vor drei jahren waren wir nun also auf der rückreise aus dem schwiegerelternitalienurlaub, und am nächsten tag wartete eine wichtige frage auf uns.
"könnten sie sich vorstellen, dieses noch ungeborene kind aufzunehmen?" (daß dieses kind noch am selben abend geboren werden würde, wußte niemand). es folgte ein langes, langes gespräch über die hintergründe des kindes, wiesoweshalbwarum es nicht bei seinen leiblichen eltern würde leben können dürfen, über unsere fragen, wünsche, vorstellungen, und dann blieben wir mit all dem allein, um darüber zu schlafen.
doch eigentlich brauchten wir das nicht, wir taten es nur der form halber und aus 'sicherheitsgründen'.
eigentlich waren wir sehr schnell bei einem klaren JA.
(und vielleicht hat das kind auf unser JA gewartet, bis es geboren wurde. zeitlich würd es passen.)
die letzte entscheidung (auf seiten unserer familie) überließen wir am nächsten tag der großen, damals gerade sechsjährigen tochter, denn es war uns sehr wichtig, daß sie dieses kind, das so plötzlich zu uns kommen könnte, daß auch sie es wollte.
ihre antwort war ein fast verwundertes "ja klar."
("hey mamapapa, ich red' seit jahren davon, daß wir noch ein neues baby haben sollen. fragt doch nicht so dumm" - so übersetze ich ihre damalige antwort).
("hey mamapapa, ich red' seit jahren davon, daß wir noch ein neues baby haben sollen. fragt doch nicht so dumm" - so übersetze ich ihre damalige antwort).
und so kam es, daß es dann zweieinhalb wochen später klingelte und zwei damen vom jugendamt ein friedlich schlummerndes neugeborenes hereintrugen und wieder gingen.
"teiner lila, deiner mamapapa nit da, meiner mamapapa da" -
so begrüßte die anwesende plötzlichnichtmehrjüngste nach einer langen zeit des staunens das kleine wesen.
"teiner lila, deiner mamapapa nit da, meiner mamapapa da" -
so begrüßte die anwesende plötzlichnichtmehrjüngste nach einer langen zeit des staunens das kleine wesen.
verzaubert waren wir alle.
und manchmal auch recht überfordert nach dieser immens kurzen 'schwangerschaft' ohne hormone und langsam wachsende vorfreude. (gerade die nichtstillenkönnenden nächte waren manchmal zum verzeifeln anstrengend. was hab ich geheult vor erschöpfung...)
doch nie, NIE, NIE haben wir unser JA bereut.
und so wuchs dieses kind uns ans herz und wurde unsere vierte tochter, gesund und munter, ohne entwicklungsbeein-
trächtigungen (entgegen der befürchtungen des jugendamtes), eigenwillig, selbstbewußt und ausgeglichen.
trächtigungen (entgegen der befürchtungen des jugendamtes), eigenwillig, selbstbewußt und ausgeglichen.
mein kleines,
wie schön, daß du zu uns gekommen bist!
* ( ganz von allein kam dieser anruf natürlich nicht, wir hatten uns ein jahr zuvor beim örtlichen jugendamt als pflegefamilie beworben und waren auf der warteliste.)