nicht müde werden sondern dem wunder leise wie einem vogel die hand hinhalten. (hilde domin)

Montag, 2. Januar 2012

schluß mit lustig

meine ferien gehen zuende, ab morgen muß ich wieder 'ran'.
die zweite schulferienwoche wird leider nicht ganz so entspannt, wie wir das geplant hatten (eine woche ich, eine woche er), weil herrn siebensachens urlaub nicht genehmigt wurde. schade - es ist schon was anderes, ob mensch nachhause kommt und allein die tagesmüden raubtiere kinder zu bändigen hat oder ob wir das zu zweit tun. nun also wieder hamsterrädchen auf 85% prozent aus dem stand... (100% ist, wenn die kinder morgens pünklich auf den weg müssen...)

ich habe die ferien aber sehr genossen und mich auch ganz gut erholen können (trotz frühaufsteherchen bis vorgestern - bis mitternacht aufzubleiben hat die morgentliche aufwachzeit der kinder deutlich nach hinten verschoben!). das merke ich besonders daran, daß ich einen kreativen schub habe. und zwar keinen der handarbeitlichen art, die sind normal, sondern einen in sachen handwerk und wohnungsgestaltung.
neben der erholung wurde dieser wohl ausgelöst durch ein buch, das ich mir vom geburtstagsgeld bestellt hatte: mach neu aus alt von henrietta thompsen. das buch selber hat mich ziemlich entäuscht, ich hatte mir mehr erwartet. sicher sind dort viele interessante designbeispiele gezeigt und auch etliches an praktischen ideen für den normalhaushalt, aber irgendwie scheints mir so, als lebte ich schon ganz lange so: regale aus kisten hatte ich schon als kind, einwegplastikverpackungen nutze ich häufig noch mindestens ein weiteres mal (wenn ich mir auch keine lampen daraus bastele), und textilienweiterverarbeitung ist ja eines meiner lieblingsthemen. für mich war jedenfalls nichts wirklich neues dabei, und so habe ich das buch tatsächlich zurückgeschickt (und das will schon was heißen bei mir bücherwurm).

nun, jedenfalls jammerte die große tochter wieder einmal über ein fehlendes regal für ihr lesefutter (sie kommt nach mir - bücherwurmtechnisch), und in ermangelung von zeit und lust, zum möbelschweden zu fahren, fielen mir die alten weinkisten im gartenhäuschen ein. ich karrte zwei von ihnen an, schraubte sie unter den kritischen augen der kinder mit drei schräubsken aufeinander und hatte ein strahlendes kind. tatsächlich wirkt ihre hochebene (2meterverlängerung am fußende des hochbettes) mit diesem regal viel wohnlicher!
als nächstes ertappte ich meine hände dabei, wie sie unser völlig zugekrooßtes badezimmerschränkchen freiräumten, an der wand darüber maß nahmen und eine aufhängeleiste für schnickeldi zurechtwerkelten - eine restleiste mit löchern versehen, 9 reststäbchen zugesägt und reingeleimt, kanten gefast und mit weißem holzöl behandelt.
en detail

und dann ergab sich noch eine ablageaufhängeleiste direkt an der wohnungstür,
ebenfalls aus geweissten restbrettern, mit korken in natur.
nicht, daß ihr jetzt allerdings denkt, ich hätt hier die megawerkstatt.
neinnein, mein arbeitsplatz sieht so aus:
alles, was sägespänt, mach ich am liebsten über der wanne, denn da latscht niemand in die späne.
(für größere werkstücke weiche ich in die küche aus ;-))
fühlt euch also ermutigt, selbst zu handwerken! es reicht ein akkuschrauber samt holzbohrern und bits (schraubvorsätze), eine japanische feinsäge, bißchen schraubenkram und für die anbringung an steinwänden eine bohrmaschine. und vielleicht ein buch wie das handbuch für praktische mädels. ich hab mir das alles ja auch bloß selbst zusammengelernt und ein paar jahre als liebste eines schreiners verbracht, da kuckt frau sich auch bißchen was ab...


es tut gut, das jahr kreativ und aufräumend zu beginnen.
dafür habe ich mir nach einem gespräch mit dem feundlichen bioladner vor ein paar tagen etwas hilfreiches vorgenommen: 
die dinge sofort wieder zurückzuräumen. denn der krooß (kennt ihr dies wort? ich weiß nichtmal, ob es so geschrieben wird. kruschtkram, krempel, durcheinander eben) entsteht doch zum größten teil dadurch, daß dinge nicht sofort wieder an ihren platz zurück kommen, sondern irgendwo zwischengelagert werden.

in diesem sinne mach ich noch schnell die wäsche fertig, damit ich die maloche morgen entspannt beginnen kann.
gehabt euch wohl!

2 Kommentare:

  1. ... Himmel, der 'Badewannentrick' zum Saegen ist gut.
    Danke dafuer, denn irgendwann muss ich mich Grundstuecksmaessig ja wohl oder uebel auch einmal (arg) verkleinern. Leider habe ich keine Garantie dafuer, ob Bastel-Gier sich entsprechend einem alterndem Koerper anpasst/nach laesst. Darum merke ich mir vorsichtshalber diesen Deinen Trick. Vielen Dank dafuer (ausserdem gefallen mir Deine Organisations-Loesungen rundum die Wohnung; wie mach' ich die nur meinem Manne schmackhaft?!)

    Liebe Gruesse,
    Gerlinde

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  2. Wow und nebenbei noch gehandwerkert! Die Ideen gefallen mir und laden zum nachmachen ein.
    Die Sache mit dem Hamsterrad kenne ich nur zu gut. Gestern warens hier 100 %, wobei ich da immer das Gefühl habe, dass Kind leidet am meisten drunter, denn das Kind pünktlich irgendwo hinzubekommen ist nicht so witzig. Dazu noch die eigenen Arbeitstermine. Puh.
    Liebe Grüße und Frohes Neues.

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